Walliser Nachrichten
im Juni 2020
 

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30.06.2020 Rüschegg:
Frau am Gantrisch tot aufgefunden
Am Dienstagabend ist am Gantrisch in unwegsamem Gelände unterhalb des Gipfels eine leblose Frau aufgefunden worden. Am Dienstag, 30. Juni 2020, ging kurz nach 21.00 Uhr die Meldung bei der Kantonspolizei Bern ein, dass beim Beobachten von Wildtieren mit einem Feldstecher eine regungslose Person in einem Steilgelände in der Westflanke am Gantrisch gesichtet wurde. Beim drauf hin veranlassten Suchflug wurde durch ein Team der Rega am Gantrisch, unterhalb des Gipfels im Gemeindegebiet von Rüschegg, eine leblose Frau entdeckt und geborgen.
Die Kantonspolizei Bern hat, unter der Leitung der Regionalen Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland, Ermittlungen aufgenommen. Ersten Abklärungen zufolge dürfte ein Unfallgeschehen zum Ableben der 44-jährigen Frau aus dem Kanton Bern geführt haben.
Zur Klärung der Hintergründe und Umstände sind Zeugen gesucht. Personen, die am Dienstag, 30. Juni 2020, zwischen 14.00 und 21.00 Uhr im Gebiet zwischen Wasserscheide und Gantrisch-Gipfel Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 031 638 81 11 zu melden.


29.06.2020 Sustenpass:
Unfall auf Sustenpassstrasse fordert drei Verletzte
Am Sonntag, 28. Juni 2020, nach 10.30 Uhr, ereignete sich in Wassen oberhalb Meien ein Verkehrsunfall zwischen einem Motorrad und einem Personenwagen. Gemäss den bisherigen Erkenntnissen war der 33-jährige Motorradfahrer mit Walliser Kontrollschildern vom Sustenpass Richtung Wassen unterwegs, als es im erwähnten Bereich während eines Überholmanövers seinerseits zu einer Kollision mit einem entgegenkommenden Personenwagen aus Italien kam. Die genauen Umstände des Unfalls bilden Gegenstand des laufenden Ermittlungsverfahrens der Kantonspolizei Uri.
Der Motorradlenker, der 54-jährige Lenker des Personenwagens sowie dessen 50-jährige Beifahrerin wurden beim Unfall leicht verletzt und wurden mittels Rega und Rettungsdienst Uri zur Behandlung ins Kantonsspital Uri überführt. Alle Unfallbeteiligten konnten das Spital am selben Tag wieder verlassen. Der Sachschaden an den Fahrzeugen beläuft sich auf rund 20’000 Franken.


28.06.2020 Zinal:
21-Jähriger stirbt bei Bergunfall am Obergabelhorn
Am Sonntagvormittag, 28. Juni 2020 ereignete sich am Obergabelhorn ein Bergunfall. Ein Bergsteiger kam dabei ums Leben. Ein 21-jähriger Alpinist beabsichtigte, am Morgen das Obergabelhorn im Alleingang durch die Nordwand zu besteigen. Dabei stürzte er offenbar beim Aufstieg mehrere hundert Meter die Wand hinunter.
Anlässlich eines Rundfluges wurde der verunglückte Bergsteiger von einem Helikopterpiloten auf dem Obergabelhorn-Gletscher (Gemeindegebiet Zinal) entdeckt. Sofort rückte eine Rettungscrew der Air-Zermatt mit einem Notarzt aus. Der Arzt konnte nur noch den Tod des Bergsteigers feststellen.
Beim Opfer handelt es sich um einen 21-jährigen deutschen Staatsangehörigen.


27.06.2020 Andermatt/Klettersteig Teufelstalwand:
Zwei Männer stürzen 40 Meter tief
Am Donnerstag, 25. Juni 2020, um ca. 11.00 Uhr, befanden sich zwei Männer im Klettersteig Teufelstalwand und beabsichtigten, die Route «Pissoir du Diable» zu klettern.
Aus bisher ungeklärten Gründen stürzte die Zweierseilschaft rund 40 Meter tief in einen Bach. Die beiden 51-jährigen Kletterer verletzten sich dabei erheblich, einer davon lebensbedrohlich. Sie wurden mit der Rega in ein ausserkantonales Spital überflogen.
Der genaue Unfallhergang wird durch die Kantonspolizei Uri, im Auftrag der Staatsanwaltschaft Uri, ermittelt.


26.06.2020 Göschenen/Salbithütte:
Frau rutscht 40 Meter über Schneefeld
Am Donnerstag, 25. Juni 2020, befand sich eine Frau auf dem Wanderweg von der Salbithütte Richtung Voralp. Nach der Passierung der Salbit-Hängebrücke musste sie ein Schneefeld überqueren, glitt dabei aus und rutschte rund 40 Meter über das Schneefeld.
Die 57-jährige Frau zog sich leichte Verletzungen zu und wurde durch die Rega ins Kantonsspital Uri überführt.


25.06.2020 Schweiz:
Reisende kehren mit Virus in die Schweiz zurück
Nach der Öffnung der Grenzen am 15. Juni haben sich mehrere Personen aus verschiedenen Kantonen im Ausland mit dem Covid-Erreger angesteckt. Die Kantonsärzte mahnen zur Vorsicht. Mehrere Reisende haben das Coronavirus aus dem Ausland in die Schweiz mitgebracht. Das sagte der Zuger Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte, dem «Tages-Anzeiger». Betroffen seien neben Zug auch mehrere andere Kantone, und es handle sich dabei nicht nur um Einzelfälle: «Infektionsherde haben wir geortet an Arbeitsorten, an Privatfesten, unter Jugendlichen, aber auch bei Reiserückkehrern.» Die Ansteckungswege haben die Contact-Tracer aufgespürt.
Die Reisenden seien in «europäischen Ländern mit hoher Virusaktivität» gewesen, sagte Hauri der Zeitung weiter, ohne einzelne Staaten zu nennen. Infiziert hätten sich die Personen nach der Öffnung der Grenzen zu sämtlichen Schengen-Staaten. Dazu gehören Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien oder Schweden – alles Länder, in denen das Virus stärker verbreitet ist als in der Schweiz (...kann da jemand nicht rechnen...?). Die Kantonsärzte mahnten darum bei Auslandreisen zur Vorsicht, sagt Hauri. Laut Gesundheitsminister Alain Berset beobachtet der Bund die Entwicklung sehr genau. Stefan Kuster vom Bundesamt für Gesundheit bestätigte am Mittwoch einen «leichten Anstieg» der Infektionszahlen. Demnach wurden bis Mittwochmorgen 44 Fälle neu gemeldet.


24.06.2020 Deutschland:
In Deutschland werden Schweizer gebüsst, die im Laden keine Maske tragen
Im Gegensatz zur Schweiz gilt in Deutschland eine Maskenpflicht in den Läden. Doch nicht alle Schweizer halten sich daran. In Bad Säckingen werden vermehrt Kontrollen durchgeführt. Seit der Grenzöffnung am 15. Juni ist Shopping im Ausland wieder erlaubt. Im Gegensatz zur Schweiz muss man in Deutschland aber im Laden eine Masken tragen. Wie der «Südkurier» berichtet, halten sich aber nicht alle Schweizer daran.
Gleich in mehreren Gemeinden des Kreises Waldshut häuften sich die Beschwerden über Schweizer Kunden. Der Bürgermeister von Lauchringen, Thomas Schäuble, fordert deshalb in einem Brief den örtlichen Handel auf, die Einhaltung der Vorschrift durchzusetzen. Dabei soll man Kunden, die sich nicht an die Maskenpflicht halten, «bereits beim Betreten des Geschäfts ansprechen und auf die in Deutschland geltende gesetzliche Pflicht hinweisen». Ladenbesitzer sollen Unbelehrbaren sogar den Einkauf verwehren.


23.06.2020 Schweiz/Kaltbrunn:
Post händigt eingeschriebene Briefe an falsche Person aus
Sieben eingeschriebene Postsendungen an die Gemeinde Kaltbrunn SG sind verloren gegangen. Schuld daran ist die Post. Unter anderem waren in den Briefen zwei Identitätskarten. Sie werden noch immer vermisst.
Seit Mitte März vermissen zwei Kaltbrunner ihre neuen Identitätskarten. Wo sie sind, wissen sie nicht. Sie sind bei der Post verschwunden und möglicherweise in die Hände Unbekannter geraten, wie die «Linth-Zeitung» am Mittwoch berichtet. Der Bund hatte die Identitätskarten eingeschrieben an die Gemeinde Kaltbrunn geschickt. «Wir hatten einen Abholschein und wollten die Sendungen bei der Poststelle abholen. Sie waren jedoch nicht da», sagt die Gemeindepräsidentin von Kaltbrunn, Daniela Brunner-Gmür, gegenüber der Zeitung. Schliesslich stellte sich heraus, dass die Post die Sendungen jemand anderem mitgegeben hatten. Schuld daran war eine fehlende Sicherheitsstufe. Wegen Corona konnten die Postmitarbeiter bei der Herausgabe der Sendungen nämlich selbst unterschreiben. Insgesamt sind sieben eingeschriebene Briefe verschwunden. Da sie eingescannt wurden, konnte bei fast allen ermittelt werden, was drin war.
Bei zwei der eingescannten, verloren gegangenen Sendungen war auf dem Umschlag allerdings nicht erkennbar, wer sie abgeschickt hat. Und so ist auch deren Inhalt unklar. «Unter Umständen geht es um ein amtliches Dokument, um eine Einsprache, wenn das nie ankommt, kann das rechtliche Probleme geben», fürchtet Brunner-Gmür. Am Freitag wurde deshalb in der «Linthsicht», dem amtlichen Publikationsorgan der Gemeinde Kaltbrunn, ein Aufruf veröffentlicht.
Einen Hoffnungsschimmer, dass die Briefe doch noch gefunden werden, gab es nur kurz. Die Person, die die Briefe abholte, konnte ermittelt werden. Diese gab jedoch an, sie habe die Briefe zurückgeschickt. Bei der Post sei aber nichts angekommen. Post-Sprecher Thomas Schifferle räumt ein, dass bei der Bearbeitung der Sendungen ein Fehler passiert ist. «Leider sind die Briefe versehentlich falsch zugeordnet worden und dann verloren gegangen», so Schifferle zur «Linth-Zeitung». Ein solcher Vorfall sei selten und deshalb besonders ärgerlich. Trotz Nachforschungen seitens der Post sind die Briefe bis heute unauffindbar. Fragen um Schadenersatz werden nun geklärt.


22.06.2020 Schweiz:
Die Schweiz wird immer schärfer
Regelmässig macht Swisstopo Luftaufnahmen der Schweiz. Jetzt liegen brandneue Bilder der Kantone Schwyz und St. Gallen vor. Verglichen mit jenen vom Jahr 2000 scheinen gar Welten dazwischenzuliegen.
Das Bundesamt für Landestopografie Swisstopo arbeitet andauernd daran, dass die Schweiz immer schärfer wird: Flugzeuge mit hochauflösenden Kameras erfassen jeden Winkel unseres Landes, und so werden die Luftaufnahmen mit der verbesserten Technik über die Jahre immer hochauflösender. Kürzlich teilte Swisstopo mit, dass wieder zwei Kantone abgeflogen wurden und damit neue, besser Bilder vorliegen.
Jetzt können also auch die Schwyzer und St. Galler ihre Weiler, Dörfer und Städte gestochen scharf aus der Luft betrachten. Und noch besser: Dank einer Zeitreisefunktion, welche das Bundesamt auf der Online-Karte anbietet, kann man gleich noch eine Zeitreise unternehmen und den eigenen Ort betrachten, wie er sich über die Jahrzehnte entwickelt hat. Besonders eindrücklich wird so zum Beispiel die rege Bautätigkeit in der Schweiz sichtbar.


21.06.2020 Schweiz:
So können wir alle im Alltag das Klima schützen
Bewusster Fleischkonsum, mehr Velo fahren und die Kaffeemaschine ausstecken: Es kann so leicht sein, zum Klima- und Umweltschutz beizutragen. Um dem globalen Klimawandel und seinen Auswirkungen zu begegnen, haben 195 Länder – darunter auch die Schweiz – im Jahr 2015 das Pariser Abkommen unterzeichnet. Neben der Regierung können auch Privatpersonen ohne grossen Aufwand zum Klima- und Umweltschutz beitragen. Schweizer verbrauchen seit Jahrzehnten zu viele natürliche Ressourcen. Würde die ganze Menschheit auf so grossem Fuss leben wie die Schweizer, wären knapp drei Erden nötig. Mit einfachen Verhaltensänderungen zum Umwelt- und Klimaschutz kann jedermann zum Klimaschutz beitragen.


20.6.2020 Schweiz:
Neue Corona-Zahlen
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 26 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'243 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Samstagmittag mitteilte.
Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Am Freitag und Donnerstag waren je 17 neue Fälle gemeldet worden, am Mittwoch 37 und am Dienstag 15. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner entfielen 364 Fälle.


19.06.2020 USA:
USA gedenkt dem Ende der Sklaverei
In Amerika gingen am Freitag Tausende Leute auf die Strasse und gedachten der Freilassung der Sklaven vor 155 Jahren. Der Gedenktag am 19. Juni fand so viel Beachtung wie selten. Trumps Pressesprecherin meinte, das sei dem US-Präsidenten zu verdanken. Mehrere Fragezeichen ???...


18.06.2020 Schweiz:
140 Kilo Kokain in Bananenkisten bei Coop gefunden
In mehreren Coop-Filialen wurde Kokain gefunden. Rund 140 Kilo waren in Bananenkisten versteckt. Die Bundesanwaltschaft ermittelt.
Allein in der Filiale im Einkaufszentrum Haag Center in Haag SG sollen 50 Kilo Kokain, versteckt in Bananenschachteln, gefunden worden sein. Auch in weiteren Filialen in der Region sollen Drogen gefunden worden sein. Insider sprechen von rund einem halben Dutzend weiterer Filialen. Nachdem die Drogen in der einen Filiale gefunden wurden, seien mehrere leitende Coop-Angestellte angewiesen worden, ihre Bananenlieferungen zu kontrollieren. «Alle Geschäftsführer der Region wurden angewiesen, Bananenschachteln zu kontrollieren», so ein Leserreporter. Das Kokain soll nicht in präparierten Früchten, sondern den Kisten beigelegt gewesen ein. Pikant: In den Schachteln wurden auch Peilsender gefunden.
Die Bundesanwaltschaft (BA) bestätigt auf Anfrage von 20 Minuten, dass in der letzten Woche in den Kantonen Glarus, Graubünden, St. Gallen und Tessin in den Filialen eines Grossverteilers in Bananenschachteln insgesamt circa 140 Kilo Kokain sichergestellt worden sind. «Die Ware stammt aus einer Lieferung aus Holland mit Ursprung Südamerika», schreibt die Bundesanwaltschaft. Gegen die unbekannten Täter wird ermittelt. Weitere Angaben macht die Bundesanwaltschaft derzeit nicht. Der Wert der Drogen beträgt mehrere Millionen Franken. Coop möchte die Drogenfunde nicht kommentieren. «Wir äussern uns grundsätzlich nicht zu allfälligen Ermittlungen», heisst es auf Anfrage von 20 Minuten.
Unsere Bananen kommen zum Teil in Frachtschiffen von Südamerika nach Europa, wo sie in Häfen wie Hamburg, Rotterdam oder Antwerpen landen. Von dort werden sie in die Schweiz transportiert. Viele der hierzulande verkauften Bananen stammen aus Ecuador, Kolumbien oder der Dominikanischen Republik. Meist gehen die Bananen nach der Ankunft in Europa in eine Reiferei. 2011 wurden in so einem Unternehmen in Utzenstorf BE 70 Kilo Kokain gefunden. Ermittlungen ergaben, dass das Kokain in Bananenschachteln verpackt von Antwerpen in den Kanton Bern gelangte. Es wurde damals vermutet, dass Drogenhändler die Lieferung im belgischen Nordseehafen irrtümlicherweise nicht in Empfang genommen hatten, wie 20 Minuten damals berichtete. Weitere 30 Kilo wurden später in den Kantonen Thurgau und Graubünden sichergestellt.


17.6.2020 Schweiz:
BAG-Zahlen
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 37 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'183 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwochmittag mitteilte.
Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Am Dienstag waren 15 neue Fälle gemeldet worden, am Montag 14, am Sonntag waren es 23 und am Samstag 31 Fälle gewesen. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner entfielen 363 Fälle.


16.06.2020 Brasilien:
Brasilien zählt über eine Million Coronainfizierte
Im grössten Land Lateinamerikas wütet das Coronavirus scheinbar ungebremst. Innert eines Tages haben sich 54’771 Personen infiziert. Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen ist in Brasilien weiter stark gestiegen. Die brasilianischen Behörden zählten 54'771 neu infizierte Personen. Die Marke von einer Million Infizierten ist damit durchbrochen.
Das ging am Freitagabend aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília hervor. Knapp 49'000 Patienten starben demnach. Damit wurden nur in den USA bislang mehr Infektionen und Tote als in dem grössten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas verzeichnet.
Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. «Brasilien testet brutal weniger als es sollte. Im besten Falle 20 Mal weniger als das, was als angemessen erachtet wird», sagte der Biowissenschaftler Daniel Lahr von der Universität São Paulo dem Portal «G1».
Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens sieben Mal so viele Menschen infiziert haben als bislang bekannt. Und doppelt so viele als erfasst wurden, sind gestorben.
Brasilien hat 210 Millionen Einwohner. Den vermutlich ersten Coronavirus-Fall registrierte das Land am 25. Februar – einen Geschäftsmann, der aus Italien zurückgekommen war. Zunächst als Virus der Reichen bekannt, die es leisten können, ins Ausland zu reisen, hat sich Corona inzwischen in die sozialen Brennpunkte grosser Städte wie Rio de Janeiro und São Paolo sowie in das Landesinnere verbreitet.
Präsident Jair Bolsonaro verharmloste das Coronavirus als «kleine Grippe» und wollte keine Massnahmen zur Eindämmung treffen. Nachdem Gouverneure und Bürgermeister Einschränkungen erlassen hatten, wurden diese vielerorts zuletzt wieder gelockert.


15.06.2020 Italien:
Coronavirus kursierte schon viel früher in Italien als gedacht
Der Verdacht, dass Sars-CoV-2 bereits seit Dezember 2019 in Europa kursiert, erhärtet sich: Der Erreger ist in Abwasserproben aus Norditalien nachgewiesen worden.
Trotz rasch ergriffener rigoroser Massnahmen stieg die Zahl der Erkrankten und Toten weiter. Ärzte sprachen von der grössten medizinischen Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Bis Mitte Juni erkrankten in Italien 238’159 Menschen in Italien am Virus, 34’514 starben.
Offiziell erreichte das neuartige Coronavirus Italien Mitte Februar 2020. Doch schon länger vermuten einige Experten wie Giuseppe Remuzzi, Direktor des Mario-Negri-Instituts für pharmakologische Forschung in Mailand, Sars-CoV-2 könnte schon viel früher dort gewesen sein. Anlass für den Verdacht gaben «seltsame Lungenentzündungen», die Ärzte in Norditalien bereits im November beobachtet hatten.
Auch die hohen Todeszahlen und die Wucht, mit der die Pandemie in dem Land wütete, schienen den Verdacht zu bestätigen. Belege gab es dafür jedoch nicht. Das ändert nun eine Studie.
Eindeutige Daten
Wie Italiens nationales Gesundheitsinstitut ISS mitteilt, wurde das Virus in Abwasserproben der beiden norditalienischen Grossstädte Mailand und Turin nachgewiesen, die bereits von Dezember stammen. In Bologna wurde das Virus ausserdem in einer Wasserprobe entdeckt, die von Ende Januar stammt.
«In denselben Städten wurden in den Folgemonaten Januar und Februar 2020 ebenfalls positive Proben gefunden, während die Proben vom Oktober und November 2019 sowie alle Kontrollproben negative Ergebnisse ergaben», erklärt ISS-Wissenschaftlerin Giuseppina La Rosa.
Laut ISS-Mitteilung helfen die Erkenntnisse, mehr über die Anfänge des Coronavirus in Europa zu verstehen. Diese liegen offenbar deutlich früher als bisher angenommen – und das nicht nur in Italien.
So hat Sars-CoV-2 auch Frankreich nicht erst im Januar erreicht, wie man lange dachte. Das hatten Untersuchungen des Spitals Jean-Verdier zu Tage gefördert. Dieses hatte Proben von 24 Patienten mit Lungenentzündung nochmals getestet. Dabei fiel eine Probe vom Dezember 2019 positiv aus.
Auch Forscher aus Spanien konnten zwischenzeitlich nachweisen, dass im Abwasser von Barcelona Spuren des Coronavirus enthalten waren, lange bevor dort die ersten Fälle gemeldet wurden.


10.06.2020 Schweiz:
Das verdienen Babysitter und Putzhilfen in der Schweiz
Putzen, waschen, Kinder hüten: Die Analyse von über 4000 Arbeitsverträgen zeigt, wie viel Nannys und Putzhilfen in welchem Kanton verdienen. In tausenden Schweizer Privathaushalten kümmern sich Haushaltsangestellte um die Wäsche, betreuen die Kinder und sorgen für Sauberkeit. Durchschnittlich bekommen sie für die Arbeit rund 30 Franken pro Stunde Bruttolohn. Der grösste Teil von ihnen erhält aber 28 Franken.
Nach Abzug der Beiträge für die obligatorische Unfallversicherung und Sovialversicherungen bleiben den Haushaltshilfen im Schnitt noch 25 Franken pro Stunde, wie die auf die Lohnabrechnung von Haushaltshilfen spezialisierte Firma Quitt.ch mitteilt. Die Analyse von mehr als 4000 Arbeitsverträgen, die laut Quitt.ch auch das Bundesamt für Statistik verwendet, macht deutliche Lohnunterschiede je nach Kanton deutlich.
Die höchsten Bruttolöhne erhalten Reinigungskräfte im Kanton Zürich mit 31.70 Franken pro Stunde. Fast gleich viel wie in Zürich bekommen Putzhilfen in den steuergünstigen Kantonen Nidwalden (31.60 Franken) und Schwyz (31.30 Franken, weitere Kantone in der Bildstrecke). Schlusslicht ist der Kanton Tessin mit 25.40 Franken. Das ist rund ein Viertel weniger als im Kanton Zürich. Der Lohnvergleich für Babysitter zeigt: Im Kanton Obwalden erhalten sie mit durchschnittlich 32 Franken am meisten. Ebenfalls über 30 Franken pro Stunde bekommen Nannys in den beiden Appenzeller Kantonen (je 30-50 Franken). Schlusslicht ist der Kanton Genf mit 22.55 Franken.
Die tiefen Löhne in der Süd- und Westschweiz erklärt Quitt-Sprecher Bernhard Bircher-Suits mit vielen Grenzgängern und zudem wohl vielen illegal arbeitenden Menschen. «Ein aktueller SECO-Bericht über die Bekämpfung der Schwarzarbeit zeigt, dass in der Romandie und im Tessin überdurchschnittlich viele Haushaltshilfen ihre Melde- und Beitragspflichten verletzen und schwarzarbeiten», so Bircher-Suits.


09.06.2020 Schweiz:
Diese Aussicht ist in der Schweiz einmalig
Die Rhätische Bahn bietet eine Aussicht aus den Zügen, wie sie bisher nur der Lokführer hatte. Möglich ist das durch eine Frontkamera an der Lokomotive. Das Erlebnis gibt es nur auf einer bestimmten Strecke.
Die Rhätische Bahn und die Firma Livesystems warten mit einer Neuheit auf. Was man aus dem Flugzeug kennt, gibt es nun auch auf den Gleisen: Reisende hätten auf der Albulalinie von St. Moritz nach Chur den gleichen Ausblick wie der Lokführer, schreibt die Rhätische Bahn in einer Medienmitteilung. Möglich mache das eine am Steuerwagen montierte Kamera, die ihre Aufnahmen direkt auf Bildschirme im Zug überträgt. «Es war schon lange unser Wunsch, so etwas unseren Fahrgästen anbieten zu können», sagt die Mediensprecherin der Rhätischen Bahn, Yvonne Dünser. Bei der Beschaffung der neuen Steuerwagen hätten sie das System dannn geprüft und nun umgesetzt.
Den Fahrgästen biete sich dadurch eine neue Perspektive auf die Unesco-Welterbe-Strecke in Graubünden. Die Fahrt durch die Kehrtunnel und über das Landwasserviadukt wird so zu einer neuen Erfahrung. «Die Reaktionen der Fahrgäste sind sehr positiv. Hinten im Zug die Aussicht des Lokführers zu haben, ist sehr faszinierend», so Dünser. Laut Livesystems ist die RhB die erste Bahn überhaupt, die dem Fahrgast dieses einzigartige Erlebnis bietet.


08.06.2020 Thurgau:
Das stärkste Bier der Schweiz reift im Kloster
Im Thurgauer Kloster Fischingen wird das stärkste Bier der Schweiz gebraut. Doch den Machern geht es nicht um Alkohol, sondern um Geschmack. Die Bierbraukunst in Klöstern hat eine lange lange Tradition – das zeigt der weltbekannte St. Galler Klosterplan aus dem Jahr 820, in dem das perfekte Kloster skizziert wurde. Dazu gehören natürlich Kirche, Kreuzgang, Schreib- und Schlafsäle, nicht minder wichtig scheint aber auch das leibliche Wohl gewesen zu sein, denn im 1200 Jahre alten Plan finden sich gleich drei Brauräume. Was Bierbrauen im Kloster wohl ebenfalls begünstigte, ist die Tatsache, dass Mönche während der Fastenzeit zwar nicht essen, dafür aber trinken durften. Wie viel Bier das war? Dieser Frage widmete der heilige Benedikt in seinen Klosterregeln ein eigenes Kapitel, blieb aber äusserst vage. «Der eine so, der andere so», schrieb er vieldeutig.
Auch hinter den dicken Mauern des Klosters Fischingen im Thurgau wird seit über 900 Jahren gebetet, gearbeitet – aber auch Bier gebraut und getrunken. Seit 2014 wirkt in der kleinen Brauerei ein Team um Braumeister Martin Wartmann und kreiert unter dem Namen Pilgrim edle Spezial- und Starkbiere. Am obersten Ende der Sortimentsskala stehen die Grand-Cru-Jahrgangsbiere, die ein Jahr lang in französischen Cognacfässern im Klosterkeller reifen, danach in Champagnerflaschen schlummern und stilecht mit dem passenden Korken verschlossen sind.
Das Grand Cru Jahrgangsbier 2019 ist ausserdem Rekordhalter: Mit 17,2 Prozent Alkoholgehalt ist es das stärkste Bier der Schweiz. Der hohe Wert entstand zufällig im natürlichen Gärprozess – für Martin Wartmann nicht nur Grund zur Freude: «Ab 15 Prozent Alkohol wird Bier als Likör eingestuft, und das zuständige Bundesamt riet uns, das Grand Cru als Alcopop zu deklarieren, und erhob eine Alkoholsteuer von 3.70 Franken pro Flasche», sagt Wartmann.
«Nicht nur der hohe Alkoholgehalt ist einzigartig», sagt Braumeister Wartmann, «auch die Lagerfähigkeit von bis zu mehreren Jahrzehnten macht das Jahrgangsbier zu einem Schweizer Unikat», fügt er an. Dass ein solches Bier nicht als einfacher Durstlöscher taugt, versteht sich fast von selbst. «Unser Bier trinkt man eher wie Wein aus einem Burgunderglas und deutlich wärmer als Lagerbier, also bei über zehn Grad zu einem guten Essen», erklärt Wartmann. Das Grand Cru hat eine feine Kräuter- und Gewürznote, ist sanft im Geschmack und schäumt wegen des hohen Alkoholgehalts kaum im Glas. Als Sammlerbier erwartet Wartmann, ähnlich wie beim Wein, eine Wertsteigerung über die Jahre.
Pilgrim führt zwar mit 17,2 Volumenprozent die Rangliste der stärksten Schweizer Biere an, im internationalen Vergleich geht das Jahrgangsbier 2019 jedoch fast als Leichtbier durch. Spitzenreiter in Sachen Alkoholgehalt ist zurzeit das deutsche Schorschbräu mit unglaublichen 57,7 Prozent. Diese Zahl wird erreicht, indem das Bier ausgefroren wird. Weil Alkohol dabei nicht gefriert, kann er bei diesem Verfahren leicht vom Biersud abgeschöpft werden, übrig bleibt quasi reiner Alkohol. Der hohe Wert lässt Martin Wartmann kalt: «Das hat mit Bier wenig zu tun, das ist eher Schnaps und schmeckt mir nicht sonderlich.» Überhaupt gehe es nicht um den Alkoholgehalt, sondern um den Geschmack der Biere, in diesen Wettkampf werde seine Brauerei nicht einsteigen. Trotzdem: Unter 10 Prozent wird es kein Pilgrim je in ins Holzfass und die Champagnerflasche schaffen.


07.06.2020 Schweiz:
In der Schweiz passieren jährlich rund 900 Unfälle am Grillfeuer
Verbrannt, geschnitten oder gestochen – jedes Jahr verletzen sich viele Schweizer beim Grillieren. Sie kosten die Unfallversicherer 3 Millionen Franken. Die Suva warnt vor flüssigen Anzündhilfen und Gasflaschen im Keller.
400 der Unfälle ereignen sich beim Grillieren daheim, weitere 500 beim Feuern auswärts, wie die Unfallversicherung Suva mit Sitz in Luzern am Montag mitteilte. Lediglich ein Viertel der Verletzten seien Frauen. Die am meisten betroffenen Körperteile am heimischen Feuer sind meistens Hände, gefolgt vom Kopf, Armen und Beinen. Die Arten der Verletzungen der Personen am Grill gehen aber weit über Verbrennungen hinaus. Beim Feuern auswärts verbrennen sich die Verunfallten laut der Suva etwa gleich oft, wie sie von Insekten und Zecken gestochen werden oder sich anderweitig oberflächlich verletzen. Die Versicherung rät daher, Messer und andere gefährliche Grillwerkzeuge separat und in einer Hülle mitzuführen. Beim Einsatz eines Gasgrills bestehe die grösste Verletzungsgefahr beim Flaschenwechsel und durch defekte oder falsche Schläuche, die nicht auf Schweizer Gasflaschen passen. Die Flaschen übrigens sollten draussen und niemals in unbelüfteten Räumen oder im Keller aufbewahrt werden, damit sich nicht unbemerkt austretendes Gas ansammeln und entzünden kann. Beim Kohlegrill führten flüssige Anzündhilfen häufig zu Unfällen. Die Suva empfiehlt daher, Anzündwürfel zu verwenden. Wer grilliert, sei für die Sicherheit aller Anwesenden verantwortlich.


06.06.2020 Bern/Wabern:
Doppeltes Pech für Berner Gurtenbähnli
Nach dem langen, «coronabedingten» Stillstand hätte das Gurtenbähnli am Wochenende seinen Betrieb wiederaufnehmen sollen. Hätte. Doch der Standseilbahn macht nun – nach Corona – ein technischer Defekt einen Strich durch die Rechnung. Doch die Wiedereröffnung will man nicht noch länger hinauszögern: Zwischenzeitlich wurde mit Bernmobil für Samstag und Sonntag ein Ersatzbetrieb mit Bussen organisiert. Wer auf den Berner Hausberg will, kann also in Ersatzbus steigen. Allerdings wird dieser Bus keine Fahrräder transportieren, mit denen viele Biker vom Gurten aus zu Tal sausen. «Ab Montag, 8. Juni wird die Gurtenbahn wieder zu den normalen Betriebszeiten fahren», versprechen die Bahnbetreiber.
Die Gurtenbahn wurde am 12. September 1899 eröffnet. Die Gurtenbahn ist eine eingleisige Standseilbahn mit einem Ausweichstück in der Streckenmitte. Sie verbindet Wabern bei Bern mit dem Gurten. Die Bahn erschliesst die Stadt mit dem autofreien Naherholungsgebiet des Berner Hausbergers. Doch nur schon die Fahrt lohnt sich: Vom Bähnli aus hat man einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt Bern. Die Gurtenbahn befördert jährlich rund 1'000'000 Personen auf den Gurten. Die Fahrt dauert fünf Minuten.


05.06.2020 Biel:
Über tausend Personen an Demonstration gegen Rassismus
In Biel haben am frühen Freitagabend mehr als tausend Personen gegen Rassismus demonstriert. Sie protestierten unter dem Slogan «Black Lives Matter» gegen Diskriminierung und Polizeigewalt gegen Schwarze. Laut einem Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA versammelten sich die Protestierenden auf dem Zentralplatz und zogen durch die Strassen Biels zum Kongresshaus. Sie trugen Kartonschilder mit sich, auf denen zu Respekt und zu «Stopp Rassismus» aufgerufen wurde. Auf dem Demozug durch die Stadt wurden immer wieder Schweigeminuten eingelegt, während der sich die Protestierenden mit erhobener Faust niederknieten. Ein Teil der Demonstrierenden trug Hygienemasken, die Abstandsregeln wurden nicht eingehalten. Gemäss dem Reporter war keine Polizeipräsenz sichtbar. Trotz Corona-Beschränkungen sind in vielen europäischen Städten in den letzten Tagen Tausende Menschen auf die Strassen gegangen. Auslöser ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA.


04.06.2020 Schweiz:
Bund schafft die 2-Meter-Abstands-Busse heimlich ab
Wer die 2-Meter-Abstandsregel nicht einhielt, wurde gebüsst. In der Zwischenzeit wurden die Abstandsbussen abgeschafft. Der Öffentlichkeit wurde bisher nicht darüber informiert. Im März verordnete der Bund einen Sicherheitsabstand von zwei Metern zwischen Personen in der Öffentlichkeit. Zudem wurden Versammlungen von mehr als 5 Personen verboten. Wer sich nicht daran hielt, riskierte eine Busse von 100 Franken. In den rund zehn Wochen dürften laut dem «Tages-Anzeiger» Tausende in der Schweiz gebüsst worden sein. Wie die Zahlen aus einigen Kantonen zeigen, sprach die Basler Polizei rund 500 Bussen aus, bei der Stadtpolizei Zürich waren es 230, jene von Winterthur lagen bei 191. Die Genfer Polizei stellte sogar über 2000 Bussen aus – hierbei wurde jedoch nicht zwischen Versammlungsverbot und Abstandsgebot unterschieden.
Seit Pfingstsamstag ist nun Schluss damit. Bereits am Mittwoch vor dem Pfingstwochenende hatte der Bundesrat entschieden, die Strafbestimmung zum Mindestabstand in der Öffentlichkeit aufzuheben, schreibt der «Tages-Anzeiger». Das Problem dabei: Der Entscheid wurde weder per Mitteilung kommuniziert, noch an der Medienkonferenz erwähnt.
Wie Sprecherin Katrin Holenstein auf Anfrage des «Tages-Anzeigers» sagt, prüfe das Bundesamt für Gesundheit (BAG), ob und wie die Öffentlichkeit darüber noch informiert werden soll. Laut Holenstein seien die Kantone, die für die Durchsetzung verantwortlich sind, aber bereits letzte Woche informiert worden. Die Vorgaben zur Distanz im Sinne einer Empfehlung würden jedoch weiterhin gelten. Eine Bussendrohung «erscheint aber mit Blick auf die aktuell tiefen Fallzahlen nicht mehr gerechtfertigt», heisst es beim BAG weiter. «Im Rahmen der aktuellen Lockerungsmassnahmen tritt die Selbstverantwortung der Bürgerinnen und Bürger mehr und mehr in den Vordergrund.» Zudem sei dasd Contact-Tracing eine grosse Hilfe, Infizierte aufzuspüren und weitere Ansteckungen zu vermeiden.


03.06.2020 Norwegen/Alta:
Erdrutsch spült acht Häuser ins Meer
Es dauerte nur wenige Minuten, dann waren acht Häuser im norwegischen Ort Alta Geschichte. Ein Erdrutsch hat sie in den Fjord gespült. Der kleine Ort Alta in Norwegen ist um acht Häuser ärmer. Nachdem sich bereits einen Tag zuvor ein grosser Riss in der Strasse aufgetan hatte, setzte sich am Morgen des 3. Juni 2020 plötzlich das Erdreich mitsamt den Gebäuden darauf in Bewegung.
Die gespenstische Szenerie hat Anwohner Jan Egil Bakkeby festgehalten. Er selbst hat sich gerade noch retten können, berichten norwegische Medien. Sein gesamtes Hab und Gut habe er jedoch in diesem Moment an den Altafjord verloren. Zunächst war nicht klar, ob Menschen in den Häuser waren. Inzwischen gab die Feuerwehr Entwarnung.
Laut ersten Analysen war eine Schicht aus sogenanntem Quickton für den verhängnisvollen Erdrutsch verantwortlich. Dabei handelt sich um eine feine, wasserhaltige Ablagerung, die sich während der letzten Eiszeit gebildet hat. Quickton entsteht,wenn sich in salzreichen Gewässern feine Sedimente ablagern. Daher findet man es vor allem entlang der Küste.
Das Problem hat gemäss Spektrum.de «zwei verhängnisvolle Besonderheiten, die es unter bestimmten Bedingungen instabil machen.» So sorgt das eingelagerte Salz zwar für Festigkeit, allerdings kann genau dieses auch leicht ausgewaschen werden – etwa durch Regen. Geschieht das, wird der Untergrund instabil. Daher reicht heute oft schon eine kleine Erschütterung, um schon bei geringer Hangneigung grosse Flächen zum Abrutschen zu bringen. Wenn das geschieht, treten Scherkräfte auf. Das heisst, wenn die Flächen in Relation zueinander verschoben werden, wird Quickton dünnflüssiger. Aufgrund dieser Eigenschaften kommt es immer wieder zu Erdrutschen, bei denen ganze Landstücke wegdriften – so wie nun in Alta, wo vermutlich der starke Regen der letzten Zeit das Ganze ausgelöst hat.


02.06.2020 Basel:
Im Zoo wird ab jetzt der Stresspegel gemessen
Am Samstag öffnet der Zolli erstmals nach der Coronakrise wieder seine Tore. In den letzten Monaten gab es bei verschiedenen Tieren Nachwuchs. Nun können Besucher die Jungtiere zum ersten Mal live besichtigen. Dies aber unter Sicherheitsmassnahmen und mit einer Besucher-Limite.
Fast 3.5 Millionen Franken an Einnahmen sind dem Zoo in den letzten Monaten während der pandemiebedingten Schliessung entgangen. Und es wären noch mehr gewesen, hätte es die Spenden und die Kurzarbeitsentschädigungen nicht gegeben. Denn wie Zollidirektor Oliver Pagan an einem Medienrundgang ausführte, seien dem Zoo rund 5.5 Millionen Franken an Eintrittseinnahmen entgangen.
Umso mehr würden sich die Zolli-Verantwortlichen jetzt auf die Öffnung freuen. Mit einem Limit von 4000 Besuchern, die sich mit ihren Kindern auf der Anlage aufhalten dürfen, würden die Einschränkungen zahlenmässig nicht gross ins Gewicht fallen. Der Zoo legt aber Wert auf ein stressfreies Bechuchserlebnis. Beim Einlass gibt ein Display darum nicht nur Auskunft darüber, für wie viele Gäste es noch Platz hat, sondern auch wie hoch der Stresspegel drinnen ist.
Auf die Besucher warten verschiedene Jungtiere, die während der Schliessung auf die Welt gekommen sind. Bei den Eingängen und auf dem Areal wird der Zolli darauf achten, dass die Abstandregeln eingehalten werden. Kleinere Tierhäuser, zum Beispiel das der Panzernashörner, bleiben geschlossen. Grössere Indoor-Anlagen wie das Affenhaus oder das Vivarium können im Tröpfchensystem und Einbahnverkehr besucht werden. Auf der Anlage werden freiwillige Helfer aus dem Zoo-Freundeverein darauf achten, dass auch draussen die gebotenen Abstände gehalten werden. Doch wie wird es für die Tiere sein, wenn plötzlich wieder Menschen an ihr Revier kommen? Zoodirektor Pagan zeigte sich überzeugt, dass sich die Zollitiere wieder rasch an die Besucherströme gewöhnen werden. Die Menschenaffen dürften sich sogar auf die menschlichen Besucher freuen.


01.06.2020 Brasilien:
Brasilien meldet mehr Corona-Tote als Italien
In Brasilien wurde ein neuer Negativ-Rekord bei der Zahl der Corona-Toten registriert. Die Zahl der Opfer steigt im grössten Land Lateinamerikas auf über 34’000. In Brasilien sind 1473 weitere Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gestorben. Die Zahl der Corona-Opfer stieg in dem grössten Land Lateinamerikas auf 34 021, wie das Gesundheitsministerium in Brasilien mitteilte. Laut der John-Hopkins-Universität in den USA überholte Brasilien Italien und rückte auf den dritten Platz der Länder mit den meisten Corona-Toten. Nachweislich mit dem Virus infiziert haben sich in dem Land bislang 614 941 Menschen. Die tatsächliche Zahl dürfte weit höher liegen, auch weil Brasilien sehr wenig testet, im öffentlichen Gesundheitssystem etwa nur schwere Fälle. Vor 100 Tagen war in dem Land der erste Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden, ein 62 Jahre alter Mann. Auch unter den brasilianischen Ureinwohnern breitet sich das Coronavirus immer stärker aus. Die Todesfälle in diesem Teil der Bevölkerung verfünffachten sich im vergangenen Monat, wie ein Verband der Urvölker mitteilt. Viele Epidemiologen hatten vergebens gehofft, dass die Stämme durch ihre sehr abgelegenen Siedlungsgebiete geschützt würden.
Der rechte Präsident Jair Bolsonaro nannte das Coronavirus eine kleine Grippe und wollte keine Einschränkungen zur Eindämmung treffen. Inzwischen tötet das Virus in Brasilien mindestens einen Menschen pro Minute, rechnete die Zeitung «Folha de S. Paulo» aus. Ihre Internetseite war am Donnerstagabend schwarz hinterlegt.
   
 

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