Walliser Nachrichten
im Mai 2020
 

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31.05.2020 Deutschland:
Gäste im Europa-Park halten Abstand nicht ein
Die Schutzmassnahmen im Europa-Park werden nicht immer eingehalten. Bilder aus dem Internet zeigen, dass Besuchergruppen teils zu nah beieinander stehen. Am Pfingstwochenende hat der Europa-Park wieder seine Tore geöffnet. Man hatte ein umfangreiches Massnahmenpaket angekündigt: Die Besucherzahl ist reduziert, es gibt an vielen Orten eine Maskenpflicht und es müssen mindestens 1,5 Meter Abstand zwischen Besuchergruppen eingehalten werden. Zur Information der Gäste hat der Park auch ein Info-Video produziert.
Allerdings erscheinen nun online vereinzelt Fotos und Videos, die zeigen, dass das mit dem Abstand nicht so recht klappt. Weil teils Warteschlangen geschlossen werden, komme es zu dichten Ansammunglen vor den Bahnen, schreibt etwa ein niederländischer Twitter-Nutzer.


30.05.2020 Schweiz:
Swiss verlängert gebührenfreien Umbuchungszeitraum
Wer Corona-Symptome aufweist, darf sein Flugbillett umtauschen oder es sich zurückerstatten lassen. Dies erlaubt auch die Swiss. Flugzeuge sind keine Virenschleudern, wenn es nach der Swiss geht. Es habe sich noch nie jemand nachweislich auf einem Swiss-Flug infiziert, hält die Airline fest. So erklärte Thomas Frick, Chief Operating Officer bei der Swiss, am Donnerstagmorgen vor der Presse: «Die Luft in unseren Flugzeugen ist mit Garantie besser als in Ihren Büros.» Das berichten die Zeitungen von Tamedia.
Fluggäste, die ihr Reisedatum ändern möchten, können einmalig eine gebührenfreie Umbuchung für dieselbe Strecke und dieselbe Reiseklasse vornehmen. Klar sei, dass unabhängig von Corona bei der Swiss keine Personen mit offensichtlichen Krankheitssymptomen zu einem Flug zugelassen werden. Personen mit Covid-19-Erkrankungen dürfen gratis umbuchen. Damit hält sich die Swiss auch an eine Empfehlung der EASA.
Die Swiss hat verschiedene weitere Massnahmen getroffen, um auf die Corona-Krise zu reagieren. Das Kabinenpersonal trägt Masken – und den Passagieren werden sie auch empfohlen. Getränke werden nur noch in Flaschen statt wie üblich in Plastikbechern ausgeschenkt, auf die Essensausgabe in der Economy-Class wird auf Kurzstreckenflügen verzichtet.


29.05.2020 Herisau/AR:
Pöstler stürzt über Mauer zwei Meter in die Tiefe
In Herisau AR hat sich am Freitag ein Unfall mit einem dreirädrigen Töff ereignet. Der Lenker stürzte samt dem Fahrzeug über eine Mauer. Am Freitag kurz nach 10.15 Uhr wollte in Herisau ein 18-jähriger Mann, welcher mit Postzustellungen beschäftigt war, im Bereich eines Hauseinganges mit einem dreirädrigen Kleintöff wenden. Dabei geriet der Fahrzeugfahrer mit seinem Töff über eine Stützmauer hinaus und stürzte zweieinhalb Meter in die Tiefe, wie die Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden am Freitag in einer Medienmitteilung schreibt. Der junge Mann blieb unverletzt. Am Dreiradfahrzeug entstand Sachschaden von mehreren Hundert Franken. Es wurde im Anschluss an die Unfallaufnahme durch die aufgebotene Pikettgarage geborgen.


28.05.2020 Schweiz/Deutschland:
Autoposer halten Polizei auf beiden Seiten der Grenze auf Trab
Die Öffnung der Grenzen am 15. Juni bereitet der Polizei in Deutschland jetzt schon Sorgen. Doch nicht nur im Nachbarland hat man mit Schweizer Verkehrsrowdys zu kämpfen. Ab dem 15. Juni sind die Grenzen zu den Nachbarländern wie Deutschland und Österreich für die Schweizer wieder geöffnet. Der Konstanzer Polizei bangt es schon jetzt vor der Grenzöffnung. Allerdings nicht wegen der vielen zu erwartenden Einkaufstouristen. Die Polizei sorgt sich wegen Raser aus der Schweiz. Denn gewisse Schweizer, die die Strassen in Deutschland für Rennen nutzen, sind den Polizisten wohlbekannt. Herbert Storz, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz, sagt gegenüber dem «Südkurier»: «Ich schätze, die können es kaum abwarten, wieder über die Grenze zu kommen.» Mehr noch: «Ich bin sicher, dass höllisch etwas los sein wird.»
Bereits am Sonntagabend, noch vor der offiziellen Grenzöffnung für jedermann, lieferten sich ein weiss lackierter Audi RS 6, ein schwarzer und ein silberner BMW mit Schweizer Kennzeichen ein Rennen zwischen Geisingen und Engen (D). Solch ein Verhalten sei typisch, meint Storz. Noch während den Ermittlungen des Vorfalls vom Sonntag fand am Mittwoch bereits das nächste Rennen statt. Drei Mercedes und ein BMW, ebenfalls mit Schweizer Autokennzeichen, fuhren um die Wette. Doch für diese Strassenrowdys ging es nicht ganz so glimpflich aus. Noch in derselben Nacht konnten die Täter ausfindig gemacht werden. Die acht Schweizer versammelten sich auf einem Parkplatz eines Discounters.


27.05.2020 Schweiz:
Elektroautos sind so beliebt wie nie zuvor
Immer mehr Schweizer ziehen die Anschaffung reiner Elektroautos in Betracht. Die positiven Umweltauswirkungen sind aber noch nicht allen bekannt. In der Schweiz hat das Vertrauen in die Möglichkeit eines Verzichts auf fossile Energien laut dem Kundenbarometer erneuerbare Energien in den letzten Jahren stark zugenommen. Waren im Jahr 2015 nur 47 Prozent der Befragten zuversichtlich, dass wir eines Tages ohne fossile Energie auskommen können, ist dieser Wert 2020 auf 67 Prozent gestiegen. Das heisst, zwei Drittel der befragten Schweizer halten es für möglich, dass in der Zukunft hierzulande keine fossilen Energien wie Erdöl oder Erdgas mehr verbraucht werden. Das Kundenbarometer hat sich seit 2011 unter der wissenschaftlichen Leitung des Lehrstuhls für Management erneuerbarer Energien der Universität St. Gallen (HSG) als eine der umfassendsten Untersuchungen der Einstellung der Schweizer Bevölkerung in Energiefragen etabliert. Dabei wird Fragen nachgegangen, wie die Bevölkerung zur Energiewende steht, welche Gefühle der Klimawandel auslöst und was Schweizer von Elektroautos halten. Die von Raiffeisen und Energie Schweiz unterstützte Befragung ist bevölkerungsrepräsentativ im Hinblick auf Geschlecht, Region, Bildungsstand und Parteipräferenzen.


26.02.2020 Schweiz:
Auf der Jagd nach Schmugglern und Verbrechern
Während des Lockdowns gelangten zahlreiche Personen, trotz Verbots, auf Schleich- und Waldwegen über die grüne Grenze ins Ausland. Trotz Lockdown und Grenzschliessungen passierten in den letzten Wochen diverse Personen im Schatten der Baumkronen heimlich die Schweizer Grenze ins benachbarte Ausland. Sie nutzen unbewachte Schleich- und Waldwege für den illegalen Grenzübertritt und reisten so unter dem Radar der Eidgenössischen Zollverwaltung (20 Minuten berichtete). Sie taten das meist, um einzukaufen. Doch noch ist der Einkaufstourismus aufgrund der Corona-Pandemie verboten. Wer gegen das Verbot verstösst, muss mit einer Busse von 100 Franken rechnen.
Bei einer Grenze mit einer Länge von 1935 Kilometer ist es allerdings schwierig, jeden Meter zu überwachen. Das Grenzwachtkorps der Region Schaffhausen musste 70 Grenzübergänge mit Betonelementen dichtmachen und gibt nun einen Einblick in die Tätigkeiten eines Grenzwächters. Die Zöllner erklären im Video, wie sich die Bevölkerung an die Regeln hält und wieso die Grenzwächter Waldwege bewusst nicht bewachen.


25.05.2020 Schweiz:
Credit Suisse will Top-Manager in unbezahlte Ferien schicken
Die Grossbank bittet ihre Kader, sich für zwei Wochen von der Arbeit zu verabschieden – unbezahlt. So sollen die CS-Manager dazu beitragen, die Kosten zu senken.
«Die Credit Suisse hat das obere Kader im Schweizer Geschäft dazu ermutigt, dieses Jahr zwei zusätzliche Ferienwochen zu kaufen», sagte lait 20Minuten Sprecher Andreas Kern.
Auch die Credit Suisse (CS) bekommt die Corona-Krise zu spüren. Daher will die Grossbank die Kosten senken. Einen Teil dazu beitragen sollen auch die Topmanager. Wie der Finanzblog «Inside Paradeplatz» schreibt, ruft die CS ihre Kader dazu auf, zwei Wochen Ferien zu beziehen – und zwar unbezahlte.
Die Bank bestätigt gegenüber 20 Minuten das Vorgehen. «Die Credit Suisse hat das obere Kader im Schweizer Geschäft dazu ermutigt, dieses Jahr zwei zusätzliche Ferienwochen zu kaufen», sagt Sprecher Andreas Kern. «Damit können Führungskräfte einen persönlichen Beitrag zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Kosten leisten.»


24.05.2020 Schweiz:
Reise-Empfehlung des Bundesrats
Seit dem 13. März rät der Bundesrat wegen der Corona-Krise bis auf weiters dringlich von Auslandreisen ab.
Zahlreiche Länder haben Einreiserestriktionen angeordnet. Die Vorschriften variieren von einem Land zum anderen und ändern laufend. Reisebeschränkungen auch für Reisende aus Europa und der Schweiz. Der Bundesrat empfiehlt Reisenden sich vor der Reise bei den ausländischen Vertretungen in der Schweiz (Botschaften und Konsulate) über die aktuell gültigen Massnahmen zu erkundigen.


23.05.20 Schweiz:
Statt in den Ausgang zieht es die Leute in den Alpstein
Das Alpsteingebiet lockte in den letzten Tagen viele Wanderer an – auch solche, die sonst weniger in den Bergen sind. Das Verhalten einiger liess jedoch zu wünschen übrig. Abfallberge türmten sich vor vollen Abfalleimern.
In den letzten Tagen stürmten die Leute nur so ins Appenzellerland. Vor allem im Alpsteingebiet tummelten sich die Wanderer. Alleine am Donnerstag waren mindestens 5000 Leute im Alpstein unterwegs und sorgten bei der Anfahrt und teils auf den Parkplätzen für grosses Chaos. Die Polizei und die Parkdienstmitarbeiter hatten an den verschiedenen Ausgangspunkten, wie etwa in Wasserauen, alle Hände voll zu tun mit dem Ansturm. «Das war für uns ein neues Phänomen. Dadurch, dass sich der Ausgangsbereich immer noch nur auf die Natur beschränkt, trafen wir in den letzten Tagen nicht auf unsere typischen Wanderer», sagt Sepp Manser, Präsident des Vereins Appenzellerland Tourismus AI, der auch Wirt im Berggasthaus Meglisalp ist. Er meint, viele die sich sonst üblicherweise an einer Seepromenade treffen, seien jetzt in die Berge gekommen. Die Freizeitmöglichkeiten seien eingeschränkt und so seien in den letzten Tagen auch Leute im Alpstein unterwegs gewesen, die noch selten oder gar nie dort waren.
Es sei verständlich, dass man in dieser Zeit nach draussen will. Doch das Verhalten einiger Leute sei nicht in Ordnung, so der Präsident des Vereins Appenzellerland Tourismus AI. Vor den Abfalleimern stapelten sich die Abfallreste der Wanderer. «Wir appellieren daran, dass man den Abfall wieder mit nach Hause nimmt, anstatt ihn in der Natur zu entsorgen», stellt Manser klar. Auf Corona-Warntafeln wird auf die Abfallsituation aufmerksam gemacht. Aber: «Das Problem ist, dass die Leute schon so oft solche Tafeln gesehen haben, dass sie die Zusatzinformationen, die auf das Littering verweisen, nicht mehr wahrnehmen», sagt Manser. Die Situation habe sich ab Freitag aber gebessert. Am Samstag hätten sie gar keine Reklamationen mehr bezüglich Littering bekommen.
Auch auf Facebook machte der Tourismusverband auf die Littering-Situation aufmerksam. Der Post wurde über 1200 Mal geteilt und hat fast 300 Kommentare. Die Mehrheit äussert Ärger über das Verhalten von einigen Wanderern. Sinnbildlich schreibt eine Frau: «Ich freu mich, wenn die Coronazeit endlich vorbeigeht. Dann kommen die NICHT-Wanderer auch nicht mehr in die Berge.» Denn viele glauben, wer regelmässig wandern geht, nimmt den Abfall auch mit nach Hause oder entsorgt ihn ordnungsgemäss in einem Abfalleimer.
Doch nicht in allen Bereichen verhielten sich die Leute fehlerhaft. Im Berggasthaus Meglisalp halte man sich an die Regeln des Bundesamts für Gesundheit. Die Tische wurden rausgeräumt und anstatt 130 Gästen werden nur noch 50 bedient. «Das ist natürlich eine massive Einschränkung, aber so geht es allen Gastronomie-Betrieben momentan», meint der Wirt Sepp Manser. Die Mehrheit der Gäste würde sich an die Regeln halten. Doch auch wenn man mal als zusammengehörendes Sechser-Grüppchen an einem Tisch sitzen würde, würde Manser nicht Polizist spielen. Er habe Kenntnis davon, dass die Polizei im Appenzellerland auch Kontrollen durchgeführt hat, auf der Meglisalp jedoch noch nicht.
Überrascht über die vielen Leute ist der Wirt nicht. Die Gastronomen im Appenzellerland hätten damit gerechnet, dass es über das verlängerte Wochenende viele in den Alpstein zieht. «Das ist aber leider nicht der Tourismus, den wir gerne hätten. Wir sind dadurch starken Schwankungen unterworfen», sagt Manser. Man wünsche sich einen qualitativ hohen Tourismus, den man konstant pflegen kann. Auch am Sonntagnachmittag rechnet man noch einmal mit vielen Leuten im Alpsteingebiet. Ganz so viele wie am Donnerstag dürften aber aufgrund der unsicheren Wetterprognosen nicht mehr kommen.


22.05.20 Jura:
Steinadler nach 200 Jahren Absenz wieder im Kanton Jura beobachtet
Der Ornithologe Martial Farine hat in den jurassischen Freibergen einen Steinadler fotografiert. Die Sichtung ist eine Sensation: Vor 200 Jahren war der Raubvogel nämlich aus dem Jura vertrieben worden und wurde seither nicht mehr gesehen.
«Es ist immer ein emotionaler Moment», erzählt Martial Farine über seine Entdeckung, die er am Doubs in den Freibergen im Jura gemacht hat. Dort ist der Ornithologe im April nämlich auf einen Steinadler gestossen. Der Raubvogel wurde vor 200 Jahren vom Menschen aus dem Jura vertrieben, und Farine dokumentierte den ersten Nachweis seines Comebacks. «Der Vogel ist so majestätisch und gross. Er ist imposant in Grösse und Gestalt», erzählt er gegenüber dem dem Westschweizer Fernsehen RTS. Es sei immer eine Überraschung, solch ein Tier zu entdecken, «wir sind es nicht gewohnt, den Vogel hier zu sehen». Farine hat gerade zwei solcher Vögel im Vallée du Doubs während eines Paarungsbalzes beobachten können. Die Anwesenheit des Raubvogels konnte er bereits an mehreren Tagen hintereinander am selben Ort feststellen. Sogar beim Beutetragen konnte er den Tieren zusehen.
Einst wäre die Begegnung mit den Raubvögeln noch keine so grosse Seltenheit gewesen, denn vor 200 Jahren war der Steinadler im Jura noch verbreitet. Dann aber wurde er vom Menschen aus dem Gebiet vertrieben und er suchte in den Alpen Zuflucht. Jetzt ist er offensichtlich wieder dabei, sich die Ortschaft zurück zu erobern. Auch wenn noch nichts sicher ist, glaubt Farine, dass eine Nistung in der Juraregion wahrscheinlich ist. Und wer weiss, vielleicht sind die Steinadler neben den Bussarden und den Falken dort bald wieder heimisch.
Raphael Arlettaz, Professor für Naturschutzbiologie an der Universität Bern, sagte gegenüber RTS, man beobachte, dass Raubtiere und grosse Tiere, die seit der Renaissance verfolgt worden seien, wieder vermehrt zurückkehrten. Dies, weil deren Beutebstände durch die Arbeit der Wildhüter wieder «aufgefüllt» würden. Arlettaz stellt aber auch fest, dass sich vor allem die «grosse Fauna» durch die menschliche Anstrengung erholt, jedoch die «kleine Fauna» zunehmend in Gefahr ist. Das heisst also, dass die auf Insekten basierenden Nahrungsketten immer schlechter werden.


21.05.20 Uri/Andermatt:
Samih Sawiris wird mit Nebengeräuschen Urner Ehrenbürger
Obwohl der ägyptische Investor Samih Sawiris Anfang Mai wegen einer Äusserung für harsche Kritik sorgte, hat der Urner Landrat, am Montag entschieden ihm das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Zuvor war ein Antrag zur Abtraktandierung knapp gescheitert. Der ägyptische Investor Samih Sawiris wird Ehrenbürger des Kantons Uri. Der Rat sprach sich mit 30 zu 14 Stimmen bei 6 Enthaltungen für den Antrag der Regierung aus, den Mann hinter dem Tourismusresort Andermatt für seine Verdienste zum Urner Ehrenbürger zu machen. Anfang Mai hatte der 63-Jährige für Kritik gesorgt. Im Zusammenhang mit den Corona-Massnahmen des Bundes sagte er: «Es gehen Milliarden von Franken verloren für ein paar Hundert weniger Tote.» Über die Verleihung des Titels Ehrenbürger wollten die Fraktionen der SP/Grünen und der SVP gar nicht erst entscheiden. Ihr Antrag auf Abtranktandierung scheiterte aber knapp mit 28 zu 30 Stimmen. Der Sprecher der Fraktion der SP/Grüne war der Ansicht, dass es nicht der richtige Zeitpunkt sei für das Thema, das weder pendent noch dringlich sei.
Dies sahen einige CVP-Politiker anders, die sich für Sawiris Ehrung ins Zeug legten. So bat etwa Regierungsrätin Heidi Z'graggen das Parlament eindringlich, über die Ehrenbürgerschaft zu befinden. Die Kantonsregierung habe bereits im Herbst 2019 beschlossen, das Ehrenbürgerrecht für Sawiris zu beantragen für alles, was er in den letzten 15 Jahren geleistet habe. Die Regierung lege das Geschäft nun gegen Ende der Legislatur jenem Landrat vor, der das Geschäft lange begleitet habe. Es sei aber mehr als ein Legislaturschlusspunkt. «Es ist ein Ausrufezeichen für die Zukunft des Kantons Uri.» Trotz der Krise im Tourismus halte Sawiris an Investitionen fest.
Auch CVP-Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind wies auf die 1,1 Milliarden Franken privater Gelder hin, die Samih Sawiris im Kanton investiert habe. Damit habe er 700 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, nachdem durch den Rückzug der Schweizer Armee aus Andermatt dort Jobs verloren gegangen seien. Ausserdem beschere Sawiris dem Kanton Uri jährlich vier Millionen Franken an zusätzlichen Steuereinnahmen. Andermatt habe einen Aufschwung erlebt und sei zurück, bei der internationalen Sport- und Kulturlandschaft, sagte Beat Jörg, Vorsteher der Bildungs- und Kulturdirektion (CVP). Parallel zum Resortprojekt führte Sawiris die Skigebiete von Andermatt, Sedrun und Disentis zur grössten Skiarena der Zentralschweiz zusammen. Im Urner Hauptort Altdorf ist zudem Sawiris international tätige Orascom Development Holding (ODH) angesiedelt. Auch Landammann Roger Nager (FDP) legte sich für die Ehrenbürgerurkunde ins Zeug und forderte: «Ernennen sie Samih Sawiris ehrenvoll zum Ehrenbürger.»
Es sei unbestritten, dass der Investor viel geleistet habe im Kanton Uri, sagte Hansueli Gisler (SVP). Trotzdem sprach er sich gegen die Verleihung aus. Der Kanton Uri habe nämlich viel dazu beigetragen, dass Sawiris seine Pläne habe verwirklichen können. Sawiris Ziel sei es, am Ende mehr Geld herauszuholen, als er investierte. Diese Aussage relativierte Franz-Xaver Simmen (FDP) und ehemaliger CEO von Andermatt Swissalps. Sawiris sei ein Investor mit sehr langer Ausdauer, wie man wohl keinen zweiten finden könne. Mit Verweis auf die Ländräte sagte er, dass viele im Raum sitzen würde, die in den letzten Jahren vom Projekt in Andermatt profitiert hätten. Sawiris ist im Kanton Uri der erste Ausländer, der das Ehrenbürgerrecht erhält. Zum letzten Mal wurde das Ehrenbürgerrecht 2002 an den Unternehmer Max Dätwyler verliehen.


20.05.2020 Basel
Nach Party-Eklat bestraft Stadt Lokale in der Basler Partymeile
Nach dem Skandal-Wochenende in der Partymeile greift die Basler Regierung jetzt durch und bindet das Nachtleben in der Steinenvorstadt zurück. Bessert sich die Lage nicht, droht Bars Betriebsschluss um 22 Uhr.
Nachdem Skandal-Wochenende in der Basler Partymeile Steinenvorstadt hat die Basler Regierung am Mittwoch Massnahmen getroffen, damit sich Szenen wie vergangenes Wochenende nicht mehr wiederholen. Die Bilder von Nachtschwärmern die jede Abstandsregeln ignorierten und überfüllten Aussenbereichen von Bars machten schweizweit Schlagzeilen.
Jetzt greift die Basler Regierung in der Partymeile durch. Die kürzlich zugestandene Erweiterung ihrer Boulevardflächen wurde in einem ersten Schritt zurückgezogen. Dies ist Teil eines eines dreistufigen Massnahmeplans, den der Regierungsrat am Mittwoch verabschiedet hat. Die Erweiterung des Boulevardbereichs hatte die Regierung Gastronomen erst kürzlich zur Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie zugestanden.
Die Polizei werde die Einhaltung der Vorgaben mit erhöhter Präsenz durchsetzen, hiess es in einer Mitteilung, nötigenfalls mit Bussen. «Innert Minutenfrist können wir Ansammlungen aufllösen», versprach der Leiter der Basler Sicherheitspolizei Urs Wicki gegenüber der «Basler Zeitung».
Als nächstes droht Polizeistunde um 22 Uhr
Sollte diese Massnahme nicht die erwünschte Wirkung zeitigen am Wochenende, droht den Wirten in der Steinenvorstadt bereits der nächste Hammer. Zapfenstreich um 22 Uhr. Und falls auch die verfrühte Polizeistunde nicht greifen sollte, könnten sogar die gesamten Boulevardflächen aufgehoben werden. Mindestens dort, wo das notwendig sei, wie aus der Regierungsmitteilung hervorgeht.
Mit diesem Massnahmeplan zeigt die Basler Regierung, dass sie eine krasse Missachtung der Abstandsregeln nicht weiter dulden wird. Der dreistufige Massnahmeplan für die Steinenvorstadt ist auch ein Warnsignal an das gesamte Basler Nachtleben. Im Bedarfsfall könne dieser auch an anderen Orten in der Stadt angewendet werden, heisst es in der Mitteilung. Noch sind die gesundheitlichen Folgen der Partynacht von vergangenem Samstag nicht abschätzbar. Von Dienstag auf Mittwoch wurde in Basel-Stadt nur eine Neuansteckung mit Covid-19 registriert. Die Regierung machte aber klar: «Ein neuer Ansteckungsherd mit dem Coronavirus würde gesundheitlich und wirtschaftlich einen Rückfall bedeuten.»


19.05.2020 Linthgebiet
Käser verkauft grosse Menge «Emmentaler», der gar keiner ist
Wegen eines Etikettenschwindels mit «Emmentaler» und weiteren Betrügereien ist ein Käser aus dem Linthgebiet Mitte 2017 vom Kreisgericht See-Gaster zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Nun fordert er vor dem Kantonsgericht St. Gallen einen Freispruch. Das Kantonsgericht beurteilt den Fall kommende Woche in zweiter Instanz. Die Staatsanwaltschaft beantragt gegen den Käser zusätzliche Schuldsprüche und eine schärfere Sanktion. Das Kreisgericht See-Gaster hatte den Beschuldigten Mitte 2017 zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt. Davon sollte er die Hälfte absitzen. Es sprach den Käser wegen Betrugs, Veruntreuung, ungetreuer Geschäftsbesorgung, Urkundenfälschung und Gläubigerschädigung schuldig.
Zudem soll er gegen das Markenrecht und das Landwirtschaftsgesetz verstossen haben. Zusätzlich zur Freiheitsstrafe brummte das Kreisgericht dem Mann eine Geldstrafe auf, und er sollte dem Staat rund eine Million Franken an illegalen Gewinnen abliefern. Gegen das Urteil erhob er Beschwerde beim Kantonsgericht.
Eine Nebenrolle spielte die ehemalige Lebenspartnerin des Käsers, die sich 2011 von ihm trennte. Sie war Verwaltungsrätin der Käseproduktionsfirma. Das Kreisgericht verurteilte sie zu einer bedingten Freiheitsstrafe von acht Monaten. Auch sie focht das Urteil an und verlangt vor Kantonsgericht einen Freispruch.
Der Käser soll grosse Mengen von Käse unerlaubterweise als «Emmentaler» verkauft haben. Dadurch entgingen der Branchenorganisation Erträge. Vorgeworfen wird ihm weiter ein undurchsichtiges Geflecht aus Lohnzahlungen und Beratungshonoraren, Darlehen, Schuldübernahmen, Forderungen und Abschreibungen. Er soll sich damit privater Schulden in Millionenhöhe entledigt haben.
Der Käser ist der St. Galler Justiz kein Unbekannter. 2016 wurde er vom Kantonsgericht wegen gewerbsmässigen Betrugs verurteilt. Er soll über 9000 Mastschweine illegal unter einem Qualitätslabel verkauft haben. Er focht das Urteil an, blitzte aber 2018 vor Bundesgericht ab. Schon 2007 hatte der Mann vor Gericht gestanden. Auch damals wurde ihm als Käseproduzent Etikettenschwindel mit einem AOC-Gütesiegel vorgeworfen. Er wurde freigesprochen. Für Unmut sorgte damals, dass er vielen Landwirten Geld für Milchlieferungen schuldig blieb. Die Bauern mussten Millionen abschreiben.


18.05.2020 Appenzell-Innerrhoden/Ebenalp:
Neues im Aescher-Wildkirchli
Für die neue Saison, die vergangene Woche gestartet ist, hat sich beim Berggasthaus Aescher einiges geändert. «Der westliche Gebäudeteil musste aufgrund der maroden Bausubstanz vollständig erneuert werden», heisst es am Montag in einer Medienmitteilung der Wildkirchlistiftung. Die Innenräume wurden neu aufgeteilt und die Toiletten verschoben. Dies habe den Einbau zusätzlicher Kühlzellen erlaubt sowie von Lagerflächen und einer geräumigen Ausgabestelle für die Gartenwirtschaft.
Es wurde auch eine neue Versorgungsleitung zwischen der Bergstation der Ebenalpbahn und dem Wasserreservoir in der Wildkirchlihöhle gebaut. Das und der Einbau von wassersparenden WC-Anlagen habe die Verfügbarkeit von Trinkwasser massiv verbessert. Das Projekt wurde ständig von der kantonalen Denkmalpflege begleitet. Laut der Stiftung entstand so ein Gesamtwerk, das zu einer «echten Perle im Alpstein» aufgewertet wurde. Die Baukosten belaufen sich auf rund 1,1 Millionen Franken, was leicht unter dem geplanten Kostenvoranschlag liege.


17.05.2020 Basel-Land/Pratteln:
Polizei eskortiert Entenfamilie auf dem Pannenstreifen von der Autobahn
Am Freitagabend war eine Entenmama mit ihren Bibbeli auf dem Pannenstreifen der Autobahn A2 unterwegs. Die Polizei musste die Familie zur Raststätte Windrose eskotieren. Dafür musste der Verkehr verlangsamt werden.
Quirlig rennen die jungen Bibbeli hintereinander ihrer Entenmama nach – doch die zirka achtköpfige Familie spaziert nicht etwa der Rheinpromenade oder der Birs entlang, sondern direkt auf dem Pannenstreifen der Autobahn A2 in Pratteln BL.
Entdeckt wurde die Familie auf ihrem abendlichen Spaziergang, weil einem Autofahrer die Enten auf dem Pannenstreifen in Fahrtrichtung Bern/Luzern aufgefallen sind. Wie die Baselbieter Polizei auf Facebook informiert, meldete sich der Mann am Freitagabend, kurz nach 17.30 Uhr, bei der Einsatzleitzentrale der Polizei. Die Jungtiere konnten dann durch die Beamten zur Autobahnraststätte Windrose eskortiert und dort auch eingefangen werden. Anschliessend wurden die Kleinen – unter stetiger Aufsicht ihrer Mutter – beim Schwimmbad in Pratteln freigelassen.


16.05.2020 Schweiz:
Weisse Gämsen gesichtet
Grosses Glück für zwei Urner: Tony Gnos und sein Sohn Fabian haben im Kanton Uri gleich zwei weisse Gämsen vor die Kameralinse bekommen. «Wir glaubten unseren Augen nicht. Grenzenloses Staunen überkam uns. Die Überraschung und die Befriedigung waren für uns unbeschreiblich gross», sagt Tony Gnos zur «Luzerner Zeitung» (Bezahlartikel). Weisse Gämsen sind sehr selten. «Gleich zwei weisse Gämsen zu finden war eine grosse Sensation und kaum zu glauben.» Möglicherweise seien es Zwillinge, meint Gnos.
Bis die Bilder im Kasten waren, dauerte es einige Zeit. «Das schöne frühlingshafte Aprilwetter trieb die Gämsen immer weiter nach oben», sagt der Naturfilmer. «Für uns bedeutete diese Situation höher hinaufzusteigen. Doch von den weissen Gämsen fehlte jede Spur.» Viele Standorte seien in Frage gekommen, da Gämsen auch im bergigen Gebiet mühelos fortbewegen können. «Diese Tiere haben auch in steilen Gebieten einen sehr grossen Bewegungsradius.» Im unübersichtlichen und felsigen Gebiet könnten die Gämsen sich auch an vielen Orten verstecken.


15.05.2020 Wallis:
Zermatt Tourismus blickt zuversichtlich in die Zukunft
Seit der Coronakrise ist vieles anders, so auch in Zermatt. Die Tourismusorganisation schaut dennoch zuversichtlich auf die bevorstehende Sommersaison.
Seit dieser Woche sind am Fusse des Matterhorns die Restaurants und Geschäfte wieder offen. «Sofern die Behörden es erlauben, werden die Bergbahnen ihren Betrieb voraussichtlich am 8. Juni 2020 wieder aufnehmen», berichtet Simona Altwegg von Zermatt Tourismus. Auch die meisten Hotels und Ferienwohnungen sollten wieder für die Sommersaison ihre Türen öffnen können, sodass Aktivitäten wie Wandern, Biken, Bergsteigen, Golfen oder Sommerskifahren diesen Sommer in Zermatt wieder möglich sein sollten.
Die Zermatter wollen weiter kräftig in die Infrastruktur investieren. Die prominentesten Projekte, die derzeit am laufen sind, sind der Neubau Gondelbahn Kumme, die Fortsetzung Alpine Crossing sowie die Umbauten bei den Hotels Ginabelle, Schlosshotel, Cervo und Hemizeus. Der Corona-Pandamie zum Trotz lässt man sich bei Zermatt Tourismus nicht unterkriegen. «Wir schauen zuversichtlich in die Zukunft und freuen uns, bald wieder zahlreiche Gäste begrüssen zu dürfen», lässt sich Altwegg entlocken.


14.05.2020 Wallis:
Alle Menschen mit Symptomen sollen zum Corona-Test
Um ein Wiederaufflammen der COVID-19-Epidemie zu verhindern, fordert das Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK) alle Menschen mit Symptomen des Coronavirus auf, sich umgehend testen zu lassen.
In einer Mitteilung ruft der Kanton in Erinnerung, dass die Tests von den Ärzten in ihren Praxen und den Notaufnahmen der Spitäler durchgeführt werden. Die Suche nach Kontakten von Personen, die eine positive COVID-19-Erkrankung aufwiesen, werde von den Gesundheitsfachpersonen der kantonalen Einheit für übertragbare Krankheiten mit Unterstützung der Gesundheitsfachpersonen der Walliser Lungenliga durchgeführt. Positive Fälle würden isoliert und Personen, die mit ihnen in Kontakt gewesen seien, unter Quarantäne gestellt, um die Übertragungskette des Virus zu blockieren. Von serologischen Tests ausserhalb von Projekten der öffentlichen Gesundheit empfiehlt der Kanton abzusehen.
Der aktuelle Appell des Kantons stützt sich auf eine entsprechende Empfehlung aus Bern. Denn seit dem 22. April empfiehlt der Bund, die Tests auf alle Personen mit Symptomen von COVID-19 auszudehnen und nicht nur auf schwere Fälle und gefährdete Personen.
Das DGSK bittet darum, dass jede Person mit Symptomen von COVID-19 so bald wie möglich eine Selbsteinschätzung auf www.coronacheck.ch oder der EchoSOS App vornimmt. Je nach Ergebnis soll die kranke Person ihren Arzt oder die kantonale Hotline (058 433 0 144, 8h-12h) anrufen, welche ihr mitteilen, wie sie weiter vorgehen soll. Die Analysen der Tests werden vom Zentralinstitut der Spitäler oder privaten Labors durchgeführt. Das Ergebnis wird den Patienten normalerweise innerhalb von 24 bis 48 Stunden mitgeteilt. Personen, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, werden zu Hause für mindestens zehn Tage und 48 Stunden nach Verschwinden der Symptome isoliert.


13.05.2020 Wallis:
Wilde Kerle unterwegs
Zurzeit können an vielen Orten im Oberwallis Steinbockrudel beobachtet werden. Die gemischten Winterrudel sind aufgelöst. Die männlichen Tiere schliessen sich im Frühjahr zu grossen «Herrengesellschaften» zusammen.
Der Steinbock findet seinen Lebensraum eigentlich in den Alpen auf 1600 bis 3200 Meter Höhe. Im Frühjahr kann er aber durchaus eine Ausnahme machen. Wenn das erste Grün lockt, ist er schon mal in tieferen Lagen anzutreffen. Die Aufnahmen aus dem Oberwallis zeigen, wie sich ein Steinbockrudel am ersten Grün gütlich tut. Und ganz nach Steinbockmanier sind die stattlichen Gestalten die Ruhe in Person, pardon, in Tier.
Wanderer, die solche Herrengesellschaften antreffen, sollten unbedingt auf den Wegen bleiben und sich den Tieren nicht unnötig nähern. Denn nach den kargen Wintermonaten sind die Steinböcke jetzt auf die nahrhafte Grünkost angewiesen und sollten deshalb nicht gestört und damit vertrieben werden. Die eindrücklichen Naturbeobachtungen bleiben auch aus respektvoller Distanz unvergesslich.
Zurzeit sehen die Steinböcke etwas zottelig aus. Das dicke Winterfell, das so gut isoliert, dass die Körperwärme den auf dem Fell liegenden Schnee nicht zu schmelzen vermag, weicht langsam dem Sommerfell.
Später im Jahr ziehen die Steinböcke in höhere Lagen. Um sich im Hochgebirge sicher fortbewegen zu können, sind sie bestens gerüstet. Ausgestattet sind sie mit zwei geteilten Hufen, die unabhängig voneinander beweglich sind. Das erlaubt ihnen, dass sich die Läufe an jede Unebenheit anpassen können. Die Hufe bestehen aus einem harten Rand, den Schalen und einem weichen Kern, den Ballen. Dadurch sind sie äusserst trittsicher und fallen als wahre Kletterkünstler auf. Die mit den Jahren immer imposanter werdenden Hörner wachsen ein Leben lang.


12.05.2020 Wallis:
Das Literaturfestival Leukerbad 2020 ist abgesagt
So gross die Zuversicht bei Hans Ruprecht, Leiter des Internationalen Literaturfestivals Leukerbad, vor wenigen Tagen noch war, so gross ist jetzt seine Enttäuschung: Die Festival-Jubiläumsausgabe kann nicht stattfinden – und das schmerzt.
Angekündigt war das Festival auf den 26. bis 28. Juni, an jenen Tagen sollte es seine 25. Ausgabe erleben. Das Programm stand, die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, ein «Corona-Schutzkonzept» war eingereicht – und jetzt muss das Ganze abgeblasen werden. «Ein trauriger Tag», kleidet Hans Ruprecht seine Gemütslage in drei Worte.
Was zu dieser doch eher überraschenden Absage führte? Hans Ruprecht, der das Festival gemeinsam mit Anna Kulp leitet, nennt verschiedene Gründe dafür.
«Zum einen teilten die Thermalhotels Leukerbad, unser wichtigster Partner vor Ort, mit, dass sie während der Zeit unseres Festivals noch geschlossen haben werden», beginnt er. «Dann erhielten wir vom Kanton Bescheid, dass wir frühestens Ende Mai eine Bewilligung für die Durchführung unseres Festivals erhalten könnten», fährt er fort und ergänzt: «Und das auch nur dann, wenn der Bundesrat weitere Lockerungen ab dem 8. Juni erlauben wird.
Was hinzu kam – die schwierige Finanzierung des Literaturanlasses, der mit einem Budget in der Höhe von rund 180 000 Franken aufwartet. «Was im Vergleich zu anderen Festivals eher ein kleines Budget ist: Vergleichbare Literaturanlässe verfügen über das Doppelte, die Solothurner Literaturtage gar über das Dreifache dieses Betrags», wie Hans Ruprecht bemerkt.
Die Finanzierung gestaltete sich heuer so problematisch wie noch nie, hatte unser Gesprächspartner letzte Woche dargelegt. «Die Zusagen kommen oft spät, sind teils an Auflagen geknüpft», führt er nun aus, «zudem werden Beträge gekürzt oder gar gänzlich gestrichen», fügt er hinzu.
All dies führte dazu, dass das finanzielle Risiko für die Organisatoren wuchs und letztendlich zu einer Last wurde, die für sie untragbar wurde. «Das finanzielle Risiko, noch länger zu warten und das Programmheft – ein grosser Kostenpunkt – zu drucken, wurde zu gross», sagt der CoLeiter des Festivals. Also zogen die Verantwortlichen die Reisseine.
Hielt er es denn für möglich, dass die diesjährige Jubiläumsausgabe ins Wasser fallen könnte? «Wir wurden schon überrascht, waren wir doch davon ausgegangen, dass wir unser Festival durchführen könnten», antwortet Hans Ruprecht. «Wir hatten unser Schutzkonzept beim Kanton eingereicht, erhielten jedoch Bescheid, dass wir auf den bundesrätlichen Entscheid zu warten hätten. Damit war das Risiko für uns zu gross geworden», fährt er fort.
Leidtragende dieser Absage sind nicht nur Literaturfans und die Organisatoren, sondern auch die eingeladenen Autorinnen und Autoren. «Sie haben momentan keine Möglichkeit, Lesungen abzuhalten und damit Geld zu verdienen, sind also in einer misslichen Lage», betont Hans Ruprecht. «Deshalb versuchen wir, ihnen ein Ersatzhonorar zukommen zu lassen», sagt er. Wie es denn mit dem Honorar für die Organisatoren steht? «Unser eigenes Honorar haben wir bereits auf einen Drittel heruntergeschraubt», antwortet Hans Ruprecht.
Und wie es mit dem Literaturfestival Leukerbad 2021 aussieht? Dies sollte stattfinden können, heisst es. Wer sich bereits einen Festivalpass für 2020 besorgte, dem wird der Betrag zurückerstattet – oder er behält seine Gültigkeit für 2021.


11.05.2020 Schweiz/Wallis:
Causa Lauber erneut vor Gerichtskommission
Stämderat Beat Rieder: «Wer wollte, konnte schon im Herbst 2019 feststellen, dass Lauber nicht mehr tragbar ist» Gut möglich, dass am Mittwoch die Gerichtskommission des Parlaments ein Amtsenthebungsverfahren gegen den umstrittenen Bundesanwalt Michael Lauber einleitet. So weit hätte es aber nicht kommen müssen, sagt Kommissionsmitglied Beat Rieder, der mit dem Parlament hart ins Gericht geht.
Der Fall von Bundesanwalt Michael Lauber wurde durch einen Oberwalliser angestossen. Nur aufgrund der geleakten Mails von Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold an seinen Kumpel Gianni Infantino hatte die Öffentlichkeit von den nicht protokollierten Treffen zwischen dem Bundesanwalt und dem FIFA-Boss erfahren. Ein weiterer Oberwalliser wird beim vorläufigen Tiefpunkt des Bundesanwalts ebenfalls ein gewichtiges Wort mitreden: Als Mitglied der parlamentarischen Gerichtskommission wird Ständerat Beat Rieder am kommenden Mittwoch über ein allfälliges Amtsenthebungsverfahren mitentscheiden.
Wer nun aber meint, dass es danach schnell gehen wird, irrt sich womöglich. Die Kommission erwägt nämlich zwei Varianten bei einem entsprechenden Entscheid . So sagte etwa Kommissionspräsident Andrea Caroni gegenüber der NZZ, dass die Kommission zuerst einen rechtsgültigen Entscheid des Bundesgerichts abwarten könnte. Michael Lauber wurde aufgrund eines niederschmetternden Berichts der Aufsichtsbehörde AB-BA der Lohn gekürzt, wogegen er Rekurs einlegte. Solange hier nicht Klarheit herrsche, mache es wenig Sinn, selbst vorzupreschen, so der FDP-Ständerat Caroni, dies, um Doppelspurigkeiten zu verhindern. Aber selbst wenn die Gerichtskommission das Heft in die Hand nehmen und das Amtsenthebungsverfahren beschleunigen wollte, könnte sie Lauber nicht von heute auf morgen aus dem Amt jagen. Ein solches Verfahren – es wäre eine Premiere – würde nach streng rechtsstaatlichen Prinzipien geführt. Michael Lauber müsste somit zwingend von der Kommission angehört werden. Einfachheitshalber haben deshalb Parlamentarier in der Sonntagspresse gefordert, Lauber solle von sich aus zurücktreten. Bis jetzt hat der oberste Strafverfolger des Landes aber keine Anstalten gemacht, von seinem festgefahrenen Kurs abzuweichen. Lauber dreht nun in der Dauerschleife.
Ein Zustand, der Beat Rieder besonders ärgert. So weit hätte es niemals kommen dürfen, sagt der Oberwalliser Ständerat auf Anfrage. Bereits im vergangenen September hatte sich die Gerichtskommission für die Abwahl des umstrittenen Bundesanwalts ausgesprochen. Aber das Parlament hörte nicht auf die Kommission und wählte Lauber für eine weitere Amtszeit, wenn auch mit knapper Mehrheit. Rieder stösst es sauer auf, dass diejenigen, die heute am lautesten den Rücktritt Laubers fordern, ihn damals wiedergewählt hätten. «Wer wollte», so Rieder, «konnte schon im Herbst 2019 feststellen, dass Lauber nicht mehr tragbar ist.» Für ihn waren die Fakten bereits damals auf dem Tisch.


10.05.2020 Wallis:
38-Jähriger mit Wingsuit bei Saxon abgestürzt
In Saxon ist am Samstag ein Wingsuit-Flieger abgestürzt. Bei dem Unfall in der Region Pierre Avoi kam der 38-jährige Mann ums Leben.
Der Wingsuit-Flieger war am Samstagvormittag vom Aussichtsgipfel des Pierre Avoi im Unterwallis auf einer Höhe von 2473 Metern über Meer oberhalb von Saxon gestartet, wie die Kantonspolizei Wallis am Sonntag mitteilte. Bereits kurz nach dem Start, nach rund 150 Metern, schlug er aus derzeit nicht geklärten Gründen am Boden auf. Die aufgebotenen Einsatzkräfte konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen. Beim Opfer handelt es sich um einen Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Waadt. Eine Untersuchung wurde eingeleitet.


09.05.2020 Wallis:
Restaurant sind Startklar für die Wiedereröffnung
Aufgrund der Corona-Pandemie mussten viele Geschäfte, Lokale und Restaurants in der ganzen Schweiz schliessen. Unter strickten Schutzvorkehrungen können am Montag die Restaurants wieder öffnen.
Mitte März mussten sämtliche Restaurant wegen der Corona-Pandemie ihre Betriebe schliessen. Da der Bund die Massnahmen zum Schutze der Bevölkerung jetzt schrittweise lockert, dürfen Restaurants ab Montag wieder öffnen. Unter strengen Massnahmen natürlich.
Renovationen wurden vorgezogen und das Servicepersonal geschult, Die Speisekarten sind geschrieben, die Lebensmittel bestellt und die Schutzvorkehrungen wurden umgesetzt.
Nach acht Wochen "Pause" geht es wieder los.

Was Restaurants beachten müssen:
Maximal vier Personen pro Tisch. Von der Regel ausgenommen sind Eltern mit ihren Kindern
Es gilt Sitzpflicht während der Konsumation
Zwischen 0 Uhr und 6 Uhr müssen die Betriebe geschlossen bleiben
Den Betrieben ist nur die Abgabe von Speisen und Getränken erlaubt; weitere Angebote
   wie Konzerte oder Spiele sind untersagt
Zwei Meter Abstand oder trennende Elemente
Hygiene und Distanz: Die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln müssen eingehalten
    werden. Die Betriebe brauchen ein Schutzkonzept
Quelle: GastroSuisse.ch

Unsicherheiten tauchten im Vorfeld bezüglich der Abgabe von persönlichen Daten vor einem Restaurantbesuch auf. Die Bekanntgabe ist laut Gastrosuisse jedoch freiwillig. Nach einer Besprechung mit dem Eidgenössischen Departement des Innern von Anfang Mai sei definitiv klar geworden, dass Betriebe eine solche Erfassung lediglich zur Verfügung stellen müssen.


08.05.2020 Wallis:
Lawine in Arolla fordert einin junges Todesopfer, Begleiter in kritischem Zustand
Bei einem Lawinenniedergang am Mont-Brulé bei Arolla wurden heute Freitag zwei Skitourengänger verschüttet. Ein Mann verstarb später im Spital, sein Begleiter zog sich schwere Verletzungen zu.
Der Unfall ereignete sich gegen 10:00 Uhr auf dem Gemeindegebiet von Evolène. Die beiden Skitourengänger befanden sich im Aufstieg über die Nordflanke zum Mont-Brulé. Einige Meter unter dem Gipfel löste sich eine Schneewechte und riss die beiden Alpinisten mit. Skitourenfahrer, welche den Vorfall beobachtet hatten, konnten die beiden Personen am Fusse der Nordflanke lokalisieren und aus den Schneemassen befreien. Bis zum Eintreffen der Rettungsorganisation «Maison FXB du Sauvetage» leisteten sie den Verunfallten Erste-Hilfe. Schwer verletzt wurden die beiden Männer ins Spital von Sitten geflogen.
Ein 20-jähriger Walliser aus der Region Mittelwallis erlag später im Spital seinen Verletzungen. Sein Begleiter, ein 21-jähriger Walliser mit Wohnsitz im Mittelwallis, befindet sich im kritischen Zustand. Die Staatsanwaltschaft hat in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Wallis eine Untersuchung eingeleitet. Beim Einsatz wurden die Kantonspolizei, die KWRO 144 und die Air-Glaciers/Maison FXB du Sauvetage mit zwei Helikoptern (Air-Glaciers / Air-Zermatt) aufgeboten.
Die Staatsanwaltschaft hat in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Wallis eine
Untersuchung eingeleitet. Beim Einsatz wurden die Kantonspolizei, die KWRO 144 und die Air-Glaciers/Maison FXB du Sauvetage mit zwei Helikoptern (Air-Glaciers / Air-Zermatt) aufgeboten.


07.05.2020 Wallis :
Wanderer müssen Kissenbezüge selbst in die Hütten mitbringen
SAC-Berghütten dürfen ab dem 11. Mai wieder Wanderer begrüssen. Doch vieles wird anders sein als vorher.
Seit Mitte März befindet sich die Schweiz im Lockdown. Nun wird schrittweise gelockert. Am 11. Mai sind neben Schulen, Geschäften, Restaurants unter anderem auch Berghütten wieder offen. Die Lockerung und die Öffnung einer Berghütte geht wie in allen anderen Bereichen mit vielen Massnahmen einher.
Anhand der gemessenen und verfügbaren Quadratmeter einer SAC-Hütte wird die Anzahl an Gästen festgelegt. Bei der Britannia-Hütte auf über 3030 Meter über Meer wären dies bei 115 verfügbaren Betten, noch 60, wie Hüttenwart Dario Andenmatten sagt. «Wenn die Sommersaison wirklich gut läuft, dann werden wir die Hütte mit 60 knapp führen können.» Schlechter sehe es für kleinere Betriebe aus. Bei Hütten, welche nur 50 Plätze zur Verfügung haben und wegen den getroffenen Massnahmen und Quadratmeter beispielsweise nur 12 Menschen aufnehmen können, sei die Frage einer Betriebsöffnung gerechtfertigt. Andenmatten hofft nun auf mehr Tagesgäste, um damit die fehlenden Übernachtungen zu kompensieren. Denn im April wäre für die Hütten Hochsaison gewesen. Das Wetter hätte auch gepasst. Die finanziellen Einbussen sind zwar gross, aber die Freude, die Hütte wieder für Gäste zu öffnen, ebenso.

Regeln bei einem Besuch einer SAC-Hütte:
Abstand halten
Gründlich Händewaschen
Händeschütteln vermeiden
In Taschentuch oder Armbeuge husten und niesen
Kein Schlafplatz ohne Reservation
Besuche der Hütte nur in gesundem Zustand
Hüttenschlafsack obligatorisch
Bringe dein eigenen Kopfkissenüberzug mit 60×60 cm oder grösser
Bei Bedarf selber mitbringen: Schutzmasken, Desinfektionsmittel

Die Hygienemassnahmen bedeuten für die Hüttenwarte im Kanton wieder mehr Arbeit. «Türklinken müssen ständig desinfiziert werden, das Essbesteck und die Teller müssen an den Platz des Gastes gebracht werden», erklärt Andenmatten. Vorher war das anders. Die Gäste bedienten sich jeweils selbst. Kommt hinzu, dass Wanderer eigene Hüttenschlafsäcke, Schutzmasken und Kissenbezüge mitbringen.


06.05.2020 Wallis:
Wilderei im Unterwallis
Die Kantonspolizei Wallis hat zwölf Personen angehalten, die zwischen Sommer 2019 und Winter 2020 insgesamt 26 Wildtiere erlegt haben.
Wie die Kantonspolizei Wallis mitteilt, hat sie in Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere zwölf Personen angehalten, die zwischen dem Sommer 2019 und Winter 2020 im Val d'Entremont, im Val Ferret und in der Region Gueuro zwei Hirsche, ein Rehkitz, zwei Hirschkühe, einen Spiesser, elf Rehe, sechs Gämsen und drei Hasen erlegt haben. Bei mehreren Hausdurchsuchungen stellten die Agenten Trophäen sowie mehrere Dutzend Kilo abgepacktes Fleisch sicher. Daneben wurden auch Schusswaffen, Waffenzubehör und Munition beschlagnahmt. Bei den Beschuldigten, im Alter zwischen 14 und 38 Jahren, handelt es sich um Walliser. Sie wurden bei der Staatsanwaltschaft und beim Jugendgericht wegen Widerhandlungen gegen das Jagdgesetz, das Waffengesetz und das Tierschutzgesetz angezeigt.


05.05.2020 Wallis:
Felssturz beschädigt Strasse nach Evolène
Bei Evolène sind in der Nacht auf Dienstag 200 Kubikmeter Fels ins Tal heruntergedonnert. Verletzt wurde niemand. Die Strasse wurde jedoch stark beschädigt. Der Schaden wird auf rund 1,5 Millionen Franken geschätzt.
Bei Evolène kam es in der Nacht auf Dienstag zu einem Felssturz. «Die eine Seite der Hauptstrasse wurde in die Schlucht heruntergerissen», bestätigte Vincent Pellissier, Leiter des kantonalen Verkehrsdienstes, am Dienstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA eine Meldung der Zeitung «Le Nouvelliste». Glücklicherweise könne die andere Seite geräumt werden. Evolène ist von der Aussenwelt abgeschnitten. Die Verbindung vom Val d'Hérens nach Sitten sollte spätestens am Mittwoch befahrbar sein. Es wird jedoch einige Monate dauern, bis die Autofahrer wieder beide Strassenseiten nutzen können. Ein möglicher Felssturz hatte sich am Wochenende bereits angekündigt. Ein Sicherheitssystem zeichnet alle Bewegungen am instabilen Berg auf. Die Strasse nach Evolène war deshalb bereits in der Nacht auf Montag präventiv gesperrt und danach wieder geöffnet worden. Derzeit prüfen Spezialisten vor Ort, ob sich andere Felsteile lösen könnten. Die Überwachung per Helikopter wird durch die aktuelle Witterung erschwert. Der starke Regen der vergangenen Tage hat vermutlich zum Felssturz beigetragen.


04.05.2020 Wallis:
«Ethisch nicht vertretbare und menschenverachtende Aussagen von Sawiris»
In der «Sonntagszeitung» hat Samih Sawiris, Investor in Andermatt, die Schweizer Massnahmen zur Eindämmung Coronavirus-Pandemie kritisiert. «In der Schweiz gehen Milliarden von Franken verloren, damit es einige Hundert Tote weniger gibt» so Sawiris. Bei Oberwallisern, welche im Sozialbereich tätig sind, stösst diese Aussage auf grosses Unverständnis. Ida Häfliger, Bereichsleiterin Animation und Bildung, bei Pro Senectute Wallis, spricht von «ethisch nicht vertretbaren und menschenverachtenden Aussagen».
Samih Sawiris, ägyptischer Geschäftsmann und Grossinvestor in Andermatt, sorgte am Wochenende für Schlagzeilen. In der «Sonntagszeitung» kritisierte er die Massnahmen, welche die Schweiz zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie getroffen hatte. Diese stünden in keinem Verhältnis zu den Verlusten der Wirtschaft, meinte Sawiris und erklärte: «In der Schweiz gehen Milliarden von Franken verloren, damit es einige Hundert Tote weniger gibt.» Den Aufwand, den die Schweiz betreibe, stehe in keinem Verhältnis zum Schaden für die Wirtschaft, so Sawiris.
Die Aussagen von Sawiris stossen bei vielen Akteuren im Sozialbereich auf Unbehagen. So auch im Oberwallis. Ida Häfliger, Bereichsleiterin Animation und Bildung, bei Pro Senectute Wallis, bezeichnet die Aussagen von Sawiris als «menschenverachtend». Der Wert eines menschlichen Lebens lasse sich nicht in Geld abgelten, so Häfliger: «Wenn man diesen Gedanken ernsthaft in Betracht zieht, geht das in Richtung Sozialdarvinismus. Und dagegen protestiere ich heftig.» Auch beim Geschäftsführer des Sozialmedizinischen Zentrums Oberwallis, Willy Loretan, sorgen die Aussagen und Überlegungen von Sawiris für Unverständnis. Es sei eine steile These, welche Sawiris da zu Papier gebracht habe, so Loretan: «Wir als fortschrittliche Gesellschaft müssen uns genau überlegen, wie wir ein Menschenleben aufwiegen, wenn dann solche Argumentationen kommen. Das ist ein sehr gefährlicher und auch ein fragwürdiger Ansatz.» Loretan führ auch noch einen weiteren Aspekt ins Feld: «Den heutigen Wohlstand haben wir grösstenteils der älteren Generation zu verdanken. Nun sinngemäss zu sagen, es spiele keine Rolle, ob diese Generation ein paar Jahre länger leben können oder nicht, halte ich für einen gefährlichen Ansatz», so Loretan.


04.05.2020 Wallis:
Feuerverbot in Oberwalliser Gemeinden aufgehoben
Nach den Niederschlägen der letzten Woche heben einige Gemeinden im Oberwallis das Feuerverbot gemeinsam auf. Dessen ungeachtet sei beim Umgang mit Feuer weiterhin grosse Vorsicht geboten, wie es am Montag vonseiten der Feuerwehr Gampel-Steg hiess. Das Verbrennen von Abfällen und Grünabfällen wie Reben, Ästen, Gras, Gestrüpp und Ähnlichem im Freien ist gemäss eidgenössischer wie kantonaler Gesetzgebung immer verboten, unabhängig von der aktuellen Waldbrandgefahr. In folgende Gemeinden herrscht kein Feuerverbot mehr: Salgesch, Varen, Leuk, Inden, Leukerbad, Albinen, Guttet-Feschel, Turtmann-Unterems, Oberems, Gampel-Bratsch, Steg-Hohtenn, Niedergesteln, Raron, Eischoll. Unterbäch, Bürchen, Ausserberg, Eggerberg, Baltschieder, Lalden, Visp, Stalden, Staldenried, Eisten, Zeneggen, Törbel, Embd, St.Niklaus, Zermatt, Naters, Mörel-Filet, Grengiols, Riederalp und Bettmeralp. Beim Feststellen eines Brandes ist unverzüglich die Feuerwehr unter der Nummer 118 aufzubieten.


03.05.2020 Wallis:
Lungenentzündungen bei Blaumeisen Seit März verenden viele Blaumeisen wegen Atemnot. Bis
anhin gab es mehr als 26000 derart erkrankte Vögel in Deutschland. Die Schweiz und das Oberwallis sind bis anhin verschont.
Die Meisen in Deutschland verenden tatsächlich an Lungenentzündungen. Sie leiden unter Atemnot, haben verklebte Augen, sitzen apathisch am Boden. Doch mit COVID-19-Erkrankungen hat das nichts zu tun. Der Erreger konnte identifiziert werden. Es handelt sich um ein Bakterium namens «Suttonella ornithocola». Laut dem Naturschutzbund Deutschland befällt es fast ausschliesslich Meisen und unter diesen vorwiegend kleinere Arten wie die Blaumeise. Innert knapp zwei Wochen zählte man 26000 erkrankte Blaumeisen. Sie konzentrieren sich auf einen Gürtel durch den Westen Deutschlands auf Höhe Frankfurt. Auch Luxemburg und Belgien vermelden Fälle. Eine Handvoll Fälle sind aus Konstanz bekannt. Es gibt Befürchtungen, dass sich die Epidemie auf den gesamten Bodenseeraum ausweitet. Die Blaumeisen hier bei uns sind derzeit nicht betroffen: «Uns liegen zurzeit keine gehäuften Meldungen oder Beobachtungen von kranken oder toten Meisen vor», sagt Christian Raboud von BirdLife Oberwallis. Gemäss Vogelwarte Sempach habe es in den letzten Jahren und in diesem Frühling schweizweit keine gehäuften Krankheits- oder Todesfälle von Meisen oder anderen Vögeln gegeben. Der einzig gemeldete jüngere Zwischenfall von einem Vogelsterben habe sich im Februar im Thurgau ereignet, wo über 100 Stare wie Steine vom Himmel fielen. Raboud: «Bei diesem immer noch rätselhaften Ereignis konnte aber Krankheit oder Vergiftung relativ schnell als Unfallgrund ausgeschlossen werden.» Auszuschliessen ist es aber nicht, dass sich das Bakterium auch im Oberwallis breitmachen könnte: «Da Bakterien und Viren ansteckend sind, ist für die Schweiz und auch fürs Oberwallis eine gewisse Bedrohung vorhanden», berichtet Raboud weiter. Flüsse, wie in diesem Fall der Rhein, stellten keine Barrieren dar. Das zurzeit geografisch begrenzte Vorkommen in Westdeutschland deutet zumindest auf eine hochansteckende Krankheit hin. Bisherige Beobachtungen würden zeigen, dass die Krankheit typischerweise im Frühling auftritt, wenn die Vögel geschwächt aus dem Winter kommen. «Es liegt nahe, dass die Krankheit besonders dort übertragen wird, wo viele Vögel aufeinandertreffen, worauf der übliche Fundort in der Nähe von Vogelfütterungen hinweist», erklärt der Vogelexperte weiter. Ähnlich wie bei der aktuellen Corona-Krise sei auch ein Social Distancing für Vögel angebracht. Die Vögel müssten möglichst Abstand halten. Bereits zu Frühlingsbeginn sollte man die Vögel nicht mehr am Vogelhäuschen füttern. Deshalb sollte man darauf achten, die Vögel bereits vor Frühlingsbeginn nicht mehr am Vogelhäuschen zu füttern und diese sowie Tränken im Garten regelmässig zu reinigen, um die Vögel vor Krankheiten zu schützen: «Unseren Gartenvögeln ist am besten geholfen, wenn sie nach dem Winter möglichst gute Bedingungen für die anstehende Brutzeit vorfinden. Das erreicht man am besten durch einen möglichst vogelfreundlichen und naturnahen Garten», so Raboud.


02.05.2020 Wallis:
«Ein Hotelbetreiber muss sich genauestens überlegen, ob eine Öffnung überhaupt rentabel ist»
Die Sommerferien werden die Schweizer im eigenen Land verbringen. Für manche Hotels im Wallis lohnt es sich aber nicht, den Betrieb aufzunehmen. Es gibt noch viele offene Fragen.
Der Bundesrat hat am Mittwoch zwar informiert, wie es mit den Lockdown-Lockerungen weitergehen soll. Der Tourismus aber kam nicht zur Sprache, kein Fahrplan, keine Unterstützung. Das führt im Tourismus-Kanton Wallis für Kritik. Wirtschaftsminister Christophe Darbellay beispielsweise nannte die bundesrätliche Arbeit «mangelhaft».
Daniel Lauber, Präsident der Zermatter Hoteliers, sagt, dass die meisten Hotels im Matterhorndorf im Mai wohl öffnen würden. Aber es sind längst nicht alle.
Der Schweizerhof zum Beispile bleibt über den Sommer hin geschlosse, will seine Gäste erst ab 18. Dezember wieder zu begrüssen. «Die Ressourcen müssen gebündelt werden», begründet Lauber die Schliessung.
Das Hotel Schweizerhof gehört zur gleichen Gruppe wie das 4-Sterne-Hotel Monte Rosa und das 5-Sterne-Hotel Mont Cervin Palace. Nur Letzteres öffnet und das lediglich im Juli und August.

In der Aletsch Arena wollten die Art Furrer Hotels eigentlich noch bis September weiter machen. Sohn Andreas schmiss aber frühzeitig hin. Andere Betriebe in der Region öffnen wiederum ab Mai oder Juni. Jeder einzelne Hotelier müsse darüber nachdenken, ob sein Betrieb über den Sommer nicht doch besser geschlossen bleibe, sagt Markus Schmid, Präsident des Walliser Hoteliervereins: «Wir werden diesen Sommer viel weniger Gäste haben. Weil alle ausländischen Gäste fehlen. Ein Hotelbetreiber muss sich genauestens überlegen, ob eine Öffnung überhaupt rentabel ist.»
Ein kleiner Betrieb, mit wenig Personal, könne keiner seiner Mitarbeiter in die Kurzarbeit schicken. Wenn dann zusätzlich der Umsatz auch noch kleiner ist, rechne sich das nicht. Darum fordert Schmid, die Anpassung der Regelungen der Kurzarbeit. «Es sollen nicht auf die ausgefallenen Stunden, sondern auf die ausgefallenen Erträge berücksichtig werden.» Die Forderung wurde im Kanton bereits eingereicht.
Valais Wallis Promotion hat am Freitag eine Kampagne gestartet, die die inländischen Gäste ins Wallis locken soll. Die Botschaft: «Chum wie dü bisch. Diesen Sommer im Wallis». Die Kosten dieser Kampagne belaufen sich auf 1.2 Millionen Franken.
Klar ist heute schon: Eine solche Kampagne allein reicht nicht. «Der Tourismus ist eine Querschnittsbranche. Es müssen viele Komponenten zusammenspielen, damit der Gast ein gutes Ferienerlebnis hat», sagt Schmid. So wissen die Bergbahnen bis heute nicht, wann genau und unter welchen Bedigungen sie wieder fahren können. Die Sicherheitsmassnahmen, die eingehalten werden müssen, stellen die Betriebe vor grosse Herausforderungen. Zwei Meter Abstand von Tisch zu Tisch, Vorkehrungen am Empfang und das Abändern von Angeboten.
Doch was passiert mit einem Hotel, wenn es einen Coronafall gibt? Müsste der Betrieb schliessen? Wer haftet? Was passiert mit dem isolierten Personal? Wer übernimmt die Kosten? Was zahlen Versicherungen? «Das ganze wird sehr viele Frage aufwerfen und sehr kompliziert werden. Wir sind jedoch drauf und dran, diese Lösungen zu erarbeiten», erklärt Schmid.
In Ulrichen besitzt Andy Imfeld das Hotel Walser. Auch er möchte Ende Mai öffnen – auch, wenn noch viele Fragen offen sind. Die Massnahmen seien sehr einschränkend. So bietet etwa das angegliederte Restaurant Platz für 80 Personen, aktuell aufnehmen könne er aber nur die Hälfte. «Wir müssen uns immer überlegen, lohnt es sich? Für uns ist das momentan nicht der Fall». Er hofft deshalb darauf, dass die Massnahmen bis Ende Mai weiter gelockert werden können. Dann mache es auch Sinn, das Hotel zu öffnen.
«Es hat keinen Wert zu spekulieren, wir müssen abwarten was für Weisungen kommen. Ich glaube aber, dass die Gastronomie sowie die Hotellerie in der vergangenen Zeit bewiesen haben, dass sie flexibel sind und es für alles Lösungen gibt», schliesst Imfeld ab.


01.05.2020 Wallis:
Preise für Benzin sinken – aber sie purzeln nicht
Der Benzinpreis sinkt während der Corona-Krise kontinuierlich. Wenn auch nicht in dem Ausmass, wie es der Kunde anhand des Ölpreises erwarten könnte. Vielerorts liegt der Preis für den Liter Bleifrei derzeit immerhin klar unter 1.35 Franken.
Der Preis für Rohöl ist in den vergangenen Wochen ins Bodenlose abgetaucht. Die Nachfrage hat derart massiv abgenommen, da in vielen Ländern die Wirtschaft quasi zum Stillstand gekommen ist. Die Menschen fahren viel weniger Auto, die meisten Flugzeuge bleiben am Boden. Erstmals überhaupt in der Geschichte war der Preis für einen Terminkontrakt auf US-Erdöl vergangene Woche ins Minus gerutscht. Innerhalb eines einzigen Tages brach der Preis um über 300 Prozent ein, bis auf den zwischenzeitlichen Tiefstand von minus 40 Dollar pro Barrel. Das bedeutete, dass Käufer bei Abnahme sogar Geld erhielten! Auch dies eine Folge des beispiellosen Nachfrageeinbruchs wegen der Corona-Krise und eines weltweit massiven Überangebots an Öl.
Dies bei fehlender Lagerkapazität: Da die Lager auf der ganzen Welt immer knapper werden, steigt die Zahl der Tanker, die als schwimmende Reservoire genutzt werden. Allein vor der Küste von Singapur sollen sich derzeit etwa 60 «Clean-Fuel»-Tanker befinden. Also Tanker, die mit Naphtha, Benzin, Kerosin und Diesel beladen sind.
Diese Faktoren wirken sich unmittelbar auf den Benzinpreis und damit aufs Portemonnaie des Konsumenten im Oberwallis aus. Dies zeigt sich auch mit Blick auf hiesige Zapfsäulen: Fährt man an Tankstellen zwischen Brig-Glis und Visp vorbei, erkennt man folgende Preise für den Liter Benzin bzw. Diesel (Stand gestern Donnerstag): Bei Coop Visp und Glis kostet der Liter 1.33/1.39, bei SOCAR Visp 1.32/1.39, bei Shell Visp 1.32/1.38, bei Shell in der Gliserallee 1.36/1.43, bei Agip Eyholz 1.33/1.40, bei Tamoil Visp 1.33/1.40, bei Tamoil Gamsen 1.31/1.37, bei Migrolino in Glis 1.31/1.37 und bei BP Glis ebenfalls 1.31/1.37.
Die Preise sind im Vergleich zu vor dem Lockdown merklich gesunken. Von einem eigentlichen Preiszerfall kann man aber nicht sprechen. Der Aushang bei der Garage Heldner in Gamsen zeigt zumindest, in welchem Ausmass sich die Preise zur Zeit vor Corona geändert haben: Für den Liter Bleifrei ist dort 1.57 Franken notiert, für Diesel 1.66 Franken.
Auffallend ist weiter, dass im erweiterten Gebiet des Bildackerkreisels in Gamsen/Glis die Preise leicht tiefer sind als etwa in der Gliserallee oder an anderen Orten. Der Wettbewerb unter den Firmen spielt. Die Differenzen sind zwar gering, die Gewinnmargen derzeit ebenfalls. Als billigster Anbieter auf der Erkundungstour zeigte sich der Tank-Treff im Gliserstutz, wo der Liter bleifrei 1.29 Franken kostet, Diesel 1.36.
Auch an anderen Orten sind die Preise während Corona gefallen: Bei der Garage Fryand in Steg beispielsweise kostet der Liter Bleifrei 1.32 Franken, der Liter Diesel 1.39. Bei der Garage Nanzer in Münster sind die Literpreise mit 1.34 bzw. 1.41 im Vergleich leicht höher, in Grächen bei der Garage Central stehen die Preise bei 1.30/1.38, bei BP in Täsch kostet der Liter bleifrei 1.49, der Liter Diesel 1.56.
Der Durchschnittspreis in der Schweiz für den Liter Bleifrei ging von Anfang Jahr von 1.59 auf 1.49 Franken zurück. Vergleicht man die Durchschnittspreise der Vorjahre, zeigen sich nicht allzu grosse Schwankungen: Im Dezember 2019 lagen sie bei 1.57 und 1.71, Ende 2018 bei 1.59 und 1.80, 2017 bei 1.55 und 1.63. Ein Jahr zuvor lagen die durchschnittlichen Preise bei 1.46 und 1.53. Ein Blick noch weiter zurück zeigt, dass die Preise Ende 2005 bei 1.60 und 1.73 lagen, Ende 2000 bei 1.42 und 1.56.
Die allergünstigsten Tankstellen in der Schweiz bieten ihren Treibstoff derzeit gemäss «Beobachter» gar nur noch für 1.19 Franken an, vielerorts liegen die Preise wie hier im Oberwallis unter 1.35 Franken.
Grund dafür ist, dass die Kosten für Rohöl nur einen kleinen Teil des gesamten Benzinpreises ausmachen, den Kunden an der Zapfsäule bezahlen. Die fixen Abgaben sind Mineralölsteuer, Mineralölsteuerzuschlag und Importabgaben. Sie verteuern das Benzin. Von jedem Liter nimmt der Bund bis zu 84,53 Rappen Mineralöl- und weitere Steuern ein. Konkret bezahlte 2019 jeder pro Liter Bleifrei95 43,12 Rappen Mineralölsteuer und ebenfalls 30 Rappen Zuschlag direkt an den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF). Der Bund hat damit mehr als 4,5 Milliarden Franken eingenommen.
Bei Avenergy Suisse in Zürich heisst es zur aktuellen Lage: «Insgesamt bewegen sich die Benzin- und Dieselpreise in der Schweiz traditionellerweise auf verhältnismässig konstantem Niveau. Massive Preisschwankungen an den Schweizer Zapfsäulen gibt es selbst bei internationalen Krisen in den Erdölfördergebieten oder bei Produktionsbeschränkungen durch die Förderländer nur in geringem Ausmass», betont Daniel Schindler, Leiter Kommunikation Avenergy Suisse. Das liege daran, dass der Benzinpreis in der Schweiz eben nur zu einem sehr geringen Teil vom Rohölpreis bestimmt sei. Über aktuelle Zahlen des laufenden Monats verfügt die Erdölvereinigung Schweiz nicht. Sehr wichtig sei die gewährleistete Versorgungssicherheit – sowohl was die Treibstoffe Benzin wie Diesel anbelangt wie auch die Brennstoffe wie Heizöl.
Da die Rohöl-Lagerbestände weltweit sehr hoch sind, wird der Druck auf die Preise weiter bestehen. Die Preise bei Benzin und Diesel könnten in den nächsten Tagen und Wochen noch einmal sinken. Allerdings müssen zuerst die zu höheren Preisen eingekauften Warenbestände verkauft werden. Das wird angesichts des Nachfrageeinbruchs bei den Konsumenten wohl noch dauern.
 

   
 

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